Frühjahr 2020 – Entschleunigung pur

Laboe (pd) Die Meteorologen hatten es richtig vorhergesagt – strahlender Sonnenschein im Norden über die Osterfeiertage 2020. Die meisten Urlaubsquartiere waren schon seit Anfang des Jahres ausgebucht, rund 500 Strandkörbe für Laboe standen frisch gereinigt und aufgearbeitet im Winterlager bereit, der Strand war nach den Winterstürmen wieder hergerichtet, die Gastronomie, Eisdielen und Cafés fieberten dem Saisonstart entgegen und Laboe freute sich auf seine Urlauber und die vielen Tagesgäste. Doch dann kam Corona!

Plötzlich veränderte sich die Welt um die Ausbreitung dieser Pandemie durch den SARS-CoV-2 Virus zu verlangsamen. Reisen zu touristischen Zwecken nach Schleswig-Holstein wurden verboten, u.a. wurde an den Autobahnen A1 und A7 durch Hinweisschilder über die Sperrung für Touristen informiert und zur Umkehr aufgefordert. Alle Buchungen für Urlaubsquartiere wurden storniert, Veranstaltungen abgesagt, KiTas, Schulen und Universitäten geschlossen, Home-Office war plötzlich angesagt, das Leben der Menschen überall auf der Welt legte eine Vollbremsung hin. Ostern zwanzig-zwanzig wird in die Geschichtsbücher eingehen, aber wie sah es aus in dem sonst so quirligen kleinen Ostseeort Laboe? Um den Tagesausflüglern keinen Anreiz mehr zu bieten wurden zahlreiche strandnahe Parkplätze in Abstimmung mit den Nachbargemeinden gesperrt. Restaurantbesuche waren durch die Landesverordnung verboten, aber Außer-Haus-Verkauf bei Einhaltung der Sicherheitsabstände war noch erlaubt. Nur noch Lebensmittel- und Drogeriemärkte sowie die Post hatten geöffnet, kleine Läden und Handwerksbetriebe mussten schließen. Ostern in Laboe ohne Gäste, das war ungewohnt, aber für die Einheimischen und die wenigen Besucher aus den Nachbarorten auch sehr schön. Ein fast menschenleerer Strand, statt 1,50 Meter Abstand konnten hier auch 15 Meter Abstand gehalten werden, es war für alle genug Platz vorhanden. Das schöne Wetter machte natürlich Appetit auf ein Eis, dass man dieses vorher telefonisch bestellen musste, auch daran gewöhnten sich die Menschen. Es war ein besinnliches und ruhiges Osterfest, ohne Osterfeuer oder große Familienfeiern. Dafür mit viel Zeit für Spaziergänge in der freien Natur. Da auch die Kirchen geschlossen waren entsandte der Kirchenkreis Plön-Segeberg ein Flugzeug das über die rund 40 Kirchen des Kirchenkreises hinweg flog und ein Hoffnungsbanner hinter sich her zog mit der Aufschrift „Ostern – Glaube – Liebe – Hoffnung“.

Das öffentliche Leben wurde über Ostern entschleunigt, zwang zum Umdenken und improvisieren. Es wird ein unvergessliches Osterfest bleiben, weil die Gesundheit der Menschen an allererster Stelle stand. Und daher wünschen auch wir: Bleiben Sie gesund.

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