Meeresbiologische Station soll aufgewertet werden

Laboe (kk) Seit mehr als 25 Jahren führt Karl Deutschmann im Naturerlebnisraum Dünenlandschaft in Laboe seine Meeresbiologische Station. Das Besondere: Es ist landesweit die einzige private Einrichtung ihrer Art. Grund ist das Engagement des Meeresbiologen, der seine Wurzeln in Bayern hat. Doch er erfülltesich einen Traum und vermittelt seither den Menschen sein Wissen über den Lebensraum Ostsee. Jetzt sieht die Gemeinde Laboe sich in der Pflicht, dieses Angebot finanziell zu unterstützen.

Wer die Station besucht, findet sie mitten im Naturerlebnisraum Dünenlandschaft. Ein gelbes Sonnensegel, davor ein Holzpavillon, lädt zum Verweilen ein. Doch im Innenbereich gibt es trotzt des hohen persönlichen Einsatzes des Betreibers viele Baustellen. Die Ursache dafür sind vor allem Durchfeuchtung und bauliche Mängel. Da sieht nun auch Bürgermeister Heiko Voß dringenden Handlungsbedarf.
„Ich sehe die Gemeinde als Eigentümerin des Gebäudes in der Pflicht, ihren Vermieterpflichten nachzukommen“, so Voß. Er will die Meeresbiologische Station wieder stärker in den Fokus rücken. Denn die jüngste Gästebefragung habe ergeben, dass die Station von Karl Deutschmann unter den Top 10 der meistbesuchten Orte in Laboe gelandet sei. „Das ist ein Zeichen dafür, wie nachgefragt dieses Angebot ist“, erklärte Voß. Deutschmann betreibt sein Informationszentrum das ganze Jahr über, es wird viel von Schulklassen, aber auch von Senioren besucht, die außerhalb der Saison kommen. Rund 12.000 Besucher verzeichnet die Meeresbiologische Station Laboe im Jahr.

Deutschmann, der in den vergangenen Jahren mit eigenem Geld und eigener Arbeitskraft seine Station instand gehalten hatte, freut sich über das Angebot der Gemeinde. „Die Substanz des Gebäudes ist gut, das größte Problem ist die Feuchtigkeit. Die macht dem Gebäude zu schaffen, das ja mal für den Sommerbetrieb gebaut worden ist“, sagt Deutschmann. Es mangelt an einer funktionierenden Drainage. „Da soll das schon alles vernünftig aussehen. Ich habe mich schon fast ein bisschen geschämt für den Zustand“, meinte Deutschmann. Die jüngsten Wintermonate hatte er selbst dafür genutzt, Schäden an den Wänden auszubessern. Sie wurden sandgestrahlt und neu verputzt, die Ausstellung mit den Aquarien überarbeitet und ergänzt.
„Ich bin auch ein bisschen stolz darauf, diese Station seit 26 Jahren nahezu aus eigener Kraft so erhalten zu haben“, sagt der Meeresbiologe. Gefordert hatte er von der Gemeinde Laboe nichts. Einen Anbau hatte es mit Unterstützung kommunaler Mittel 2004 gegeben.

Auch jetzt bleibt er bescheiden, weist den Bürgermeister bei einem Ortstermin auf die dringlichsten Arbeiten hin. Eine davon ist die Erneuerung des Fußbodens. Gleichzeitig bietet er Eigenleistung an. „Wir wissen dieses Engagement sehr zu schätzen, wollen aber auch perspektivisch die Station weiter stärken“, betont Voß. Neben der Erneuerung der Fußböden spricht er sich für den Einbau einer Pelletheizung aus. Damit sei es möglich, ständig eine gewisse Grundtemperatur zu halten und auch die Attraktivität für die Besuchergruppen zu erhöhen. Deutschmann wird Angebote vorlegen.

Sehen dringenden Handlungsbedarf – Bürgermeister Heiko Voß (li.) und Karl Deutschmann.
Foto: kk

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