Laboe (pd) Umwelt, Klima, globale Erderwärmung, Ausstoß von Treibhausgasen, zerstörte Natur, das sind Begriffe die heute zwar einen breiten Raum in der Bevölkerung einnehmen, aber die Frage, die diese vielen Menschen stellen lautet, was kann ich als einzelne Person dazu beitragen, um die nationalen und internationalen Klimaziele zu unterstützen. Geht das überhaupt als Einzelperson?
Ja, denn Klimaschutz lebt vom Mitmachen und um das den Menschen auch in Laboe näherzubringen hat sich im letzten Jahr die „Initiative Klimaschutz Laboe“ gebildet. Parteipolitisch neutral ist ein Forum von Bürgern für Bürger entstanden um sich zum Thema Klimaschutz auszutauschen und konkrete Vorschläge für den Ort Laboe zu erarbeiten.
Gegründet wurde die IKL von den beiden Biologen Dr. Joachim Ennen und Andrea Harrje. Mittlerweile gibt es verschiedene Arbeitsgruppen wie z. B. die Gruppe „Konsum und Ernährung“, die Gruppe „Energie nachhaltig und bezahlbar“, “Fahrradmobilität“ heißt eine weitere Arbeitsgruppe und die Gruppe „Mehrgrün“ die sich u. a. mit der Gestaltung klimafreundlicher Naturgärten beschäftigt.
Mit dem Garten das Klima retten, funktioniert das überhaupt und wenn ja, wie funktioniert das? Diese Frage wurde am 25. April von der Arbeitsgruppe „Mehrgrün“ im Rahmen einer offenen Gesprächsrunde mit Volkmar Heller und der Dipl. Biologin Anke Dorl erörtert.
Anke Dorl zeigte in ihrem Lichtbildvortrag zunächst einmal, wie es früher in Schleswig-Holstein ausgesehen hat, es gab nämlich sehr viele Wälder. Gut in Erinnerung sind vielen Menschen aber noch die sogenannten Bauergärten, wo Obst, Gemüse und Blumen gemeinsam angepflanzt wurden und so für eine große Artenvielfalt sorgten.
Heute sind die Gärten kleiner, sollen pflegeleicht sein und ästhetisch aussehen, also wird viel Fläche versiegelt, viel Rasen angesät und mit viel Chemie unkrautfrei gehalten. Das alles, so Andrea Harrje, müssen wir aber in unserer Denkweise ändern, wenn wir erfolgreich Klima-, Natur- und Artschutz betreiben wollen.
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 17 Millionen Gärten mit einer Fläche von 6.800 km² was in etwa der Größe aller Naturschutzgebiete entspricht.
Zum Glück gibt es in Laboe entgegen dem Trend zu leblosen und klimafeindlichen Schottergärten noch viele Naturgärten. Und deshalb sucht die Initiative Klimaschutz Laboe den klimafreundlichsten Naturgarten im Ort. Welche Voraussetzung sollte so ein Naturgarten erfüllen?
Bäume sind z. B. ein wertvoller Bestandteil eines Gartens, da sie der Atmosphäre viel CO2 entziehen. In kleineren Gärten dienen Büsche und Hecken Lebensraum für Insekten und Vögel.
Auch Teiche sind wertvolle Lebensräume für Wasserinsekten, Fische und Amphibien. Aber auch Nutzgärten für den Anbau von Obst und Gemüse sind klimafreundlich, sparen sie doch lange Transportwege und sind immer frisch. Verpönt sind in einem Naturgarten Pestizide und Herbizide. Das sind so die allgemeinen Vorgaben für einen klimafreundlichen Naturgarten.
Mitmachen können alle Gartenbesitzer*innen aus Laboe. Dazu bitte bis zum 30. Juli einige Fotos des Gartens mit einer kurzen Beschreibung einsenden. Konnte im Garten schon etwas zugunsten des Klima-/Artenschutzes verbessert werden? Worauf sind sie stolz, was möchten sie noch ändern?
Eine unabhängige Jury aus Fachleuten wird die Gärten dann begutachten und die ersten drei Plätze prämieren.
Die Anmeldung mit den Fotos an info@klimaschutz-laboe.de senden. Weitere Informationen zu diesem und die anderen Projekte in Laboe gibt es auf der Homepage: www.klimaschutz-laboe.de
Foto: Dipl. Biologin Anke Dorl und Volkmar Heller von der Arbeitsgruppe „Mehrgrün“ Foto: pd