Pastor Gerhard Sabrowski war fast genau 25 Jahre lang Pastor in Schönberg

Schönberg (kk) Gerhard Sabrowski sagt Tschüss. Nach fast genau 25 Jahren in der evangelischen Kirche in Schönberg hat sich der Schönberger Pastor in den Ruhestand verabschiedet. „Es war eine schöne und erfüllende Zeit“, sagte der 63-Jährige. Er freut sich auf ein Mehr an Freizeit und hat viel vor.
Ab 1. Februar wird befristet für drei Jahre ein Pastorenpaar im Probedienst mit jeweils einer halben Stelle ihre Arbeit aufnehmen. Lea Thermann und Daniel Rathjens absolvieren derzeit das Vikariat in Hamburg. Pastor Björn Schwabe, der im Oktober 2019 Andreas Lüdtke abgelöst hatte, bleibt Vorsitzender des Kirchenvorstandes.Eigentlich, so berichtete Gerhard Sabrowski, wollte er erst im August mit 64 Jahren in den Ruhestand treten. Doch Corona und die damit zusammen hängenden Einschränkungen beschleunigten seinen Entschluss. Rückbetrachtend schätzt er ein: „Es war die schönste Stelle.“ Er weiß noch genau, als ein Freund aus Preetz ihm von der Vakanz in Schönberg berichtet hatte. Er war damals Pastor in Tönning und bewarb sich – mit Erfolg. In Schönberg traf der gebürtige Fehmeraner auf seine Pastorin-Kollegin Annegret Wegner-Braun – „eine Powerfrau“, erinnerte sich Sabrowski. Er übernahm die Arbeit mit den Senioren, sie die mit den Kindern – eine Entscheidung, die er heute noch als genau die Richtige empfindet. Ein erster großer Meilenstein: Seine erste Goldene Konfirmation. „Danach sagte der ehemalige Pastor Kurz zu mir: Jetzt sind Sie angekommen.“ Eine Aufgabe, die er sehr vermissen werde, sei das Predigt-Schreiben. Dabei, so erzählte er, habe er einen Ratschlag aus seiner Ausbildung nie beherzigt und sieht sich bis heute in seiner Haltung bestätigt: „Ich sage in jeder Predigt immer alles“, betonte Sabrowski. Und er sei nie in die Verlegenheit gekommen, vor einer Predigt nicht zu wissen, was er sagen solle. Dabei habe ihm vor allem sein emotionales Naturell auch Ärger eingebracht, gesteht er. „Ich hatte nie Glaubenszweifel, aber ich habe immer mit Selbstzweifeln zu kämpfen gehabt.“ Die Seniorenarbeit blieb von Anfang bis Ende sein Schwerpunkt. Fahrten, Seminare, Themen für Vorträge und viele persönliche Begebenheiten sind ihm in Erinnerung. Ebenso wie die Arbeit mit den Konfirmanden, für die er sich mit viel Humor und Kreativität „immer eine Aktion, passend zum Thema der Predigt“ einfallen ließ. So entstand zum Beispiel die Himmelsleiter und zuletzt eine Mauer, die von jeder Konfirmandengruppe fortgesetzt werden konnte.
Ein Höhepunkt seines Wirkens in Schönberg und zugleich ein Meilenstein in der Schönberger Kirchengeschichte ist der Mühlengottesdienst. Den hatte er seinerzeit mit dem inzwischen verstorbenen Vorsitzenden des Mühlenvereins Hans Herbert Buchholz aus der Taufe gehoben. „Es war eine sogenannte Win-Win-Situation. Wir hatten damals am Pfingstmontag keine großen Gottesdienste und der Mühlenverein hatte so einen Startpunkt in die Saison“, erklärte Sabrowski.
Die Begegnung mit den Menschen werde ihm fehlen, denn die habe seine Arbeit bestimmt und es sei ein schönes Gefühl, wenn ehemalige Konfirmanden dann vor ihm stehen, sich das Ja-Wort geben, ihre Kinder taufen lassen oder gar selbst Pastor werden, wie aktuell Moritz Keppel, der im Sommer ordiniert wird. Doch er blickt auch voller Erwartung auf seine gewonnene Freizeit, für die er allerhand vorhat. „Ich werde Vertretungen anbieten, würde gern Vorträge halten und wieder mehr Zeit für den Sport finden.

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