Schönberg bekommt eine neue Pastorin

Schönberg (kk) Die Pastorenstelle in der Kirchengemeinde Schönberg wird nach dem Weggang von Björn Schwabe im November vergangenen Jahres neu besetzt. Einzige Bewerberin ist Kristin Gatscha. Die 49-Jährige stellte sich den Fragen der Gemeindemitgliedern und will ihre Aufgabe zum 1. März übernehmen, wenn sie denn von Bischöfin Steen ernannt wird. Doch die habe, so Matthias Nebendahl vom Kirchengemeindegemeinderat in Schönberg, bereits ihre Zustimmung signalisiert.

Für Kristin Gatscha ist es wie nach Hause kommen. Die zweifache Mutter ist in Berlin geboren, aber im Kreis Plön (Malente/Plön) aufgewachsen, hat ehrenamtliche Kirchenarbeit gemacht, in Kiel studiert und hat dann ihr Vikariat in Mecklenburg-Vorpommern in der Gemeinde Alt-Meteln im Norden von Schwerin absolviert. „Nordelbien hatte damals eine lange Warteliste, im Nachbar-Bundesland gab es Bedarf“, erklärte Gatscha. 
Fast 21 Jahre lang war sie in der Kirchengemeinde Uelitz im Süden von Schwerin Pastorin, hat viel Erfahrungen gesammelt, was es heißt, Kirche zu den Menschen zu bringen. „Wenn wir wollen, dass Kirche zum Alltag der Menschen dazugehört, müssen wir auch im Alltag der Menschen eine Rolle spielen“, sagte Gatscha. 
Kirche müsse dorthin gehen, wo die Menschen sind. „Zu den Dorffesten, auf den Feuerwehrwettbewerb, in die Vereine“. „Wir müssen auf die Menschen zugehen, Kooperationen mit Schule, Sportvereinen und Kindertagesstätten schließen und zeigen, dass Kirche mehr kann als nur Gottesdienst in der Kirche.
Ihre kirchliche Arbeit begann schon als Jugendliche. Sie gehörte zur Plöner Kantorei, machte nach dem Abitur ein Freiwilliges Diakonisches Jahr in der Behindertenarbeit und studierte dann in Kiel Theologie. 
Die Stelle in Schönberg sei für sie die Chance, ihre berufliche Laufbahn noch einmal zu verändern, noch einmal etwas Neues zu machen. „Dafür gibt es auch familiär gerade die richtige Konstellation“, sagte sie. 
In Schönberg, so schwärmt sie, fände sie geradezu „paradiesische Zustände“ vor. „Es gibt hier eine Fülle von Angeboten der Kirchenarbeit, wie Kirchenmusik, Pfadfinder und Chormusik.“ Davon habe sie sich auf dem Schönberger Weihnachtsmarkt überzeugen können, der unter anderem von der Kirchenmusik mitgestaltet worden war. „Es war eine Wohltat, das zu erleben. Denn ich komme aus einer Gemeinde, in der es nichts gab, keinen Küster, keinen Kirchenmusiker, kein Sekretariat. Da habe ich alles allein gemacht. Jetzt habe ich endlich Zeit für meine Kernkompetenz – Seelsorge, unterschiedliche Gottesdienste und die Menschen besuchen“, sagte Gatscha. Auch ihren privaten Hobbys wie Segeln, Strand, Naturerleben, Musik und Literatur komme Schönberg sehr entgegen. 
„Wir haben Gespräche geführt und sind der Meinung, dass Kristin Gatscha sehr gut in unsere Gemeinde passt“, sagte Matthias Nebendahl. Es seien noch einige Einspruchsfristen zu beachten, aber die Weichen seien gut gestellt, so der Vorsitzende des Kirchengemeinderates. Der bischöflichen Ernennung geht ein Votum des im Oktober gegründeten Wahlgremiums, bestehend aus allen vier Kirchengemeinderäten des Kirchspiels, voraus. Dazu gehören Probsteierhagen, Laboe, Selent und Schönberg. Gatscha folgt Björn Schwabe nach, Pastorin Lea Thermann, die seit Mai 2022 eine Vollzeitstelle in Schönberg bekleidet, wird Ende Februar die Gemeinde verlassen. Ihre Stelle werde nicht nachbesetzt, so Nebendahl. Das Kirchspiel wird dann über vier Pastorenstellen und eine Urlauber-Seelsorger-Stelle verfügen.

Pastorin Kristin Gatscha übernimmt ab März die Gemeinde Schönberg
Foto: kk

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