Kleine Ateliers – künstlerisch ganz groß

Lütjenburg (st) Ein Hauch von Worpswede durchzog die kulturoffene „Perle“ an der Ostsee, als mehr als sechzehn engagierte Künstler an zwei sommerlichen Tagen ihre Werke einer interessierten Öffentlichkeit in Lütjenburg und Umgebung präsentierten. „Ich verwende auch Wellpappe, Coladosen und Gummiabrieb in Aquarellen und Acrylarbeiten“, um auf das Thema Umweltverschmutzung in den Meeren aufmerksam zu machen“, erläuterte die engagierte Malerin Margrit Niemann. Auch mit Ton- und Filzarbeiten glänzt die studierte Künstlerin, die gerne VHS Kurse leitet. Eine großartige Stille und Intensität strahlen die Paillettenwerke der Gewandmeisterin Martina Grund aus. „Versenkung“ nennt sie ihre aktuelle Werkshow, die in ihrer weltweiten Einzigartigkeit begeistert. In drei bis vier Monaten werden fünfzig- bis siebzigtausend Pailletten aus Paris zu oft verblüffenden Großformaten vernäht. Fünfzehn Jahre arbeitete sie am Hamburger Schauspielhaus, zumeist unter Ballettlegende John Neumeier, ausgestellt hat sie von Birmingham bis Sevilla. Den Elementen widmet sich der Lütjenburger Maler Bob Leisner van Liempt. Ohne Vorlagen bringt er seine Liebe für Jazz und die Natur „in ihrer Vielfarbigkeit elementar sichtbar auf Leinwand“. Gut Helmstorf glänzte mit seinen Ateliers in der Bootsscheune. Dem im 17. Jahrhundert entstandenen Gewerk des Metalldrückens verschreibt sich Sven Ford. Phantastische Lampen und Objekte sind das Ergebnis. Als „Country Pop“ bezeichnet Bootsbauer Till Meisner seine verfremdeten Naturphotos und maritimen Bilder in kräftigen Farben. Sabine Thomas zeigte Maritimes in Acryl auf Papier und macht Kinderbuchillustrationen. Bea Schneider kreierte eine großformatige Wandskulptur aus „Raketenstöckern“. Die Künstlerin bewegt sich sicher zwischen Zeichnung, Druck und Malerei. Architekt Aristide Hamann entwickelte seine ganz persönliche Kalligraphie. Von großformatigen Figurenbildern „Tanz des Lebens“, bis zu glückbringenden bemalten Rollkieseln, ist er der Malerei „mit dem Herzen verbunden“. Nur mit benutztem Holz arbeitet Multitalent Wulf von Gaudecker. Der Leiter einer Konzertagentur, ehemalige Lektor, und Bootsbauinteressierte gestaltet antikes Holz zu Kunst. Überraschende Objekte, wie „Holzmäntel“ für zerbrochene Gläser, machen für Liebhaber jedes Weinglas zum persönlichen Kunstwerk.

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