Strohfigurenbau geht wieder los und die Probstei geht »stempeln« 

Probstei (kk) Endlich ist es wieder soweit: Nach zwei Jahren Pause beziehungsweise sehr eingeschränkter Arbeit sind die Strohfigurenbauer in den Probstei-Gemeinden wieder am Werk. Alle Teams sind wieder mit dabei, wenn es auch, wie viele berichten, durch die pandemiebedingte Zwangspause zu deutlichen Motivationseinbrüchen gekommen ist. Dennoch: Am Ende fanden sich in allen 19 Gemeinden, die sich auch bisher am großen Strohfigurenwettbewerb beteiligt haben, Menschen, die eine Figur bauen. Allerdings wird es in diesem Jahr keinen Wettbewerb mit Preisverleihung und Platzierung geben. Das hatte die Mehrheit der Strohfigurenbauer in der Mitgliederversammlung des Tourismusverbandes Probstei beschlossen. 

Wenn dieser Tage in den Scheunen und auf den Höfen eine geschäftige Betriebsamkeit zu spüren ist, die nichts mit dem Hofalltag zu tun hat, liegt das an den Strohfiguren. Die wird es in diesem Jahr wieder in allen Dörfern geben. „Wir wollten jetzt beim Neustart ganz bewusst weg von diesem Höher, Besser, Größer – das sind wir hier in der Probstei einfach nicht“, sagte Dieterich. „Es ist schade, dass es keinen Wettbewerb gibt“, sagte Helga Klindt aus Passade. Denn damit steht und fällt auch ein Teil der Motivation, meinen viele. Das sieht man beispielsweise in Schönberg anders. „Wir sind froh, dass es keinen Wettbewerb gibt“, erklärte Jürgen Cordts aus Schönberg. Dennoch wollen die meisten noch nicht verraten, was gebaut wird. „Wir wollen wenigstens die Spannung bis zum Aufbau erhalten, auch ohne Wettbewerb“, meinte Cordts. Fest steht: Auch ohne Wettstreit lassen die Teams nicht nach, bauen wahre Kunstwerke, die bis spätestens 10. Juli an den traditionellen Strohfiguren- Standorten zu sehen sein sollen. Und auch wenn es keinen Wettstreit gibt, wollen die Teams die Spannung noch ein wenig erhalten. Ein wenig sei verraten: In Wisch wird es um das Thema Rettung gehen, in Laboe ist Europa zu Hause, in Probsteierhagen kann kräftig gelernt werden und in Schönberg geht es hoch hinaus. Märchenhaftes kommt in Prasdorf auf den Dorfplatz und in Passade geht es sportlich zu, die Brodersdorfer bleiben ganz entspannt und wissen: Die Letzten werden die erste sein. Eines ist auch klar: Alle freuen sich, dass sie wieder loslegen konnten und alle freuen sich auf 19 tolle Figuren quer durch die Probstei, die in den Sommerwochen von viele Reisegruppen besucht werden. 

Ohne Wettstreit keine Platzierung. Doch für die Besucher ist ein besonderer Anreiz geschaffen. So wird es eine Stempelkarte geben. An jeder Figur wird ein anders gestalteter Stempel hängen, so dass die Besucher ihre Karte füllen können. Wer alle Felder ausgestempelt hat, kann die Karte unter anderem in der Geschäftsstelle des TVP abgeben und hat die Chance auf einen Gewinn, zum Beispiel auf einen Gutschein für ein Restaurant oder Ähnliches. 

Nach wie vor sind die Strohfiguren ein zentrales Thema der Probsteier Korntage, die am 23. Juli in Schönberg auf dem Marktplatz im Beisein vieler Produktmajestäten aus ganz Schleswig-Holstein eröffnet werden und vier Wochen lang den Besuchern Land und Leute, Landwirtschaft früher wie heute vorstellen. Die diesjährige Probsteier Kornkönigin wird Henriette Nebendahl, die dann für die kommenden zwölf Monate die Region repräsentieren und für die schöne Probstei als Tourismusziel werben wird. 

Bild: Es bleibt spannend, welche Motive die Strohfigurenbauer im Juli präsentieren Foto: kk 

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