Heikendorf – Das Behrend-Haus in Neuheikendorf als Zeugnis der regionalen Kultur- und Kunstgeschichte hat jetzt einen denkmalgeschützten Status. Die historische Fachhallenkate im Neuheikendorfer Weg wurde vom Landesamt für Denkmalpflege in die Denkmalliste aufgenommen.
Die kleine Denkmalplakette als äußeres sichtbares Zeichen sowie die dazugehörige Urkunde überreichte Dr. Philip Seifert, Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege, im Rahmen einer kleinen Feier an Heikendorfs Bürgermeister Tade Peetz und an Brigitte Kemlein, Vorsitzende des Fördervereins Behrend-Haus. „Die Fachhallenkate ist ein Zeugnis bäuerlicher Kultur und künstlerischer Geschichte. Sie verdient die Denkmalplakette als sichtbares Zeichen ihres herausragenden Werts für Neuheikendorf. Sie wird in diesem Fall auch als ein Vertrauensvorschuss für eine denkmalgerechte Umgestaltung zum Zwecke einer zukünftigen Nutzung erteilt“, betonte Seifert.
Die Gemeinde plant den Erhalt und die Umnutzung des historischen Bauwerks zu einem soziokulturellen Zentrum. „Diese Plakette mahnt uns als Gemeinde Heikendorf zu einem sorgfältigen Umgang mit unserem Kulturgut, das, wie im Falle des Behrend-Hauses, nicht nur Selbstzweck ist, sondern einen sinnstiftenden Mehrwert für alle erzeugt“, so Bürgermeister Tade Peetz.
Die vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Kate verdankt ihren Namen dem Künstler Rudolf Behrend, der das Haus bis zu seinem Ableben bewohnte und als Atelier nutzte. Aufgrund der prägenden Bauweise, aber auch wegen der einzigartigen Entwicklungsgeschichte wurde das Behrend-Haus in die Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragen.
Der im Dezember 2021 gegründete Förderverein Behrend-Haus e. V. hat mittlerweile knapp 80 Mitglieder – ein tolles Signal aus der Bevölkerung. In Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der Gemeinde soll dem historischen Bauwerk auch in der näheren Zukunft weiter Leben eingehaucht werden. Veranstaltungen wie Lesungen, Sommerfeste oder etwa auch die Präsentation von Kunsthandwerk und Ateliertage fanden bereits statt.
Für das Vorhaben mit geschätzten Kosten zwischen 600 bis 800 Tausend Euro besteht mit Blick auf die angespannte Haushaltslage der Gemeinde Heikendorf ein hoher Bedarf an Fördermitteln und Spendengeldern.
Dr. Philip Seifert (Leiter der Landesdenkmalamtes), Brigitte Kemlein (Vorsitzende des Fördervereins) und Bürgermeister Tade Peetz (v.l.).
Foto: Amt Schrevenborn/ck