»Kirche hilft helfen«

Laboer Projekt erhält Nordkirchen-Preis
Laboe/Travemünde (kch) Im Rahmen ihrer kürzlich in Travemünde zu Ende gegangenen Frühjahrstagung hat die II. Nordkirchen-Landessynode zum dritten Mal seit 2017 den „Nordstern“-Preis verliehen.
Damit würdigen die Synodalen gemeindliche und bürgerschaftliche Initiativen für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Einer der insgesamt vier Preisträger ist die diakonisch-gemeindliche Initative „Kirche hilft helfen“ der Laboer Anker-Gottes-Kirchengemeinde.
Ulrike Hillmann, Präses der Landessynode, sagte zur Preisverleihung: „Der ‚Nordstern‘ soll Ermutigung sein für alle, die sich für die Vielfalt in der Einheit unserer Nordkirche einsetzen und auch künftig einsetzen wollen.“ Eben das tun die drei pensionierten Pädagogen Monika Boje, Sabine und Joachim Schuldt mit ihrem Laboer Projekt „Kirche hilft helfen“ seit gut zwölf Jahren. Ihre Ziele: Starke Familien und gleiche Chancen für Kinder unabhängig vom sozialen Status der Eltern. Ihre Mittel: Familienferien auf dem Bauernhof und finanzielle Unterstützung für soziale Teilhabe der Kinder.
Wenn es um Bildung geht, wird Joachim Schuldt ernst. 25 Jahre lang hat er im Kieler Landeshaus gearbeitet, wobei er als Pädagoge besonders die Schleswig-Holsteinische Bildungslandschaft im Blick hatte. Studien bestätigten immer wieder, wie sehr in Deutschland gesellschaftliche Position und gute Noten zusammenhingen, stellt Schuldt fest und räumt ein: „Wir haben es bis heute nicht vermocht, diese Kluft zu schließen.“ Mit einer Folge, die ihm gar nicht gefällt: „Die Startchancen für Kinder im Land sind, weil abhängig vom sozialen Status der Elternhäuser, ziemlich ungerecht verteilt.“
Das wolle „Kirche hilft helfen“ in Laboe ändern, und zwar unkompliziert, schnell, direkt und diskret. Angefangen hat das Trio mit Nachhilfeunterricht, Förderung von Schwimm- oder Musikstunden und Besuchen von Kulturveranstaltungen, der Übernahme von Vereinsbeiträgen oder Hilfestellung für die Eltern in Erziehungs- und Behördenangelegenheiten. Das hatte Erfolg. „Nachhaltig fördern wir Kinder aber nur, wenn sie im Schutzraum einer intakten Familie leben“, glaubt Joachim Schuldt. Deshalb biete die Initiative jenen Familien, die sich eine gemeinsame Auszeit vom Alltag sonst vielleicht nie erlauben würden, Familienfreizeiten und Urlaub auf einem Bauernhof. „Vier Höfe haben wir mittlerweile im Angebot, auf denen in diesem Jahr 16 Familien für je eine Woche Urlaub machen werden“, sagt Joachim Schuldt. Jeder der Höfe werde von ausgebildeten Bauernhofpädagogen geleitet, die den Kindern eine Menge Programm und den Umgang mit Tieren böten.
Sehr gut kommt das Projekt auch bei Gemeindepastor Daniel Kuhl an. „Ich finde es großartig, wie diese drei Menschen das Projekt rein ehrenamtlich organisieren“, sagt er. „Hauptamtlich wäre so etwas gar nicht zu leisten.“

Infos über das Laboer Projekt „Kirche hilft helfen“ im Netz auf: www.kirche-laboe.de/kinder-jugend/kirche-hilft-helfen.html.

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