im Lachmöwen-Theater in Laboe. Nachdem das letzte Stück „Fro Pieper lävt gefährlich“ ja mitten in der Spielzeit wegen Corona abgebrochen werden musste, wagt das Lachmöwen-Theater jetzt einen vorsichtigen Neuanfang mit dem Solostück „Scheit mi een bäten dod“ von Rudolf Korf. In vielen Bereichen sind ja Lockerungen eingetreten bei öffentlichen Veranstaltungen, nur die Kulturszene befindet sich praktisch immer noch in einem Lock-down und alle Künstler, Regisseure, Veranstaltungsmanager haben bislang praktisch keinerlei Zukunftsperspektiven von Seiten der Regierung erhalten.
Auch das kleine Lachmöwen-Theater mit seinen so engagierten Menschen traf Corona wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Die große Frage lautete ja: Wie kann es weitergehen? Was können wir trotz aller Einschränkungen machen, um unser Publikum wieder zu erfreuen? Komödie mit vielen Schauspielern auf der Bühne und ausverkauften Vorstellungen, das ist im Moment noch undenkbar.
Wir müssen uns breiter aufstellen, so Theaterleiter Jan Steffen. Wir müssen neue Wege beschreiten, wie z.B. schon in dem Stück „Gode Geister“, das wie alle anderen Stücke ein großer Erfolg wurde, obwohl es von den bisher gezeigten Stücken im Stil des Bauerntheaters völlig abwich.
Und so ist es auch diesmal, allerdings eingezwängt in das enge Korsett der Corona-Regeln. Es wird ein Solostück mit dem Schauspieler Christian Becker, ein Monolog in dem es darum geht, welchen Sinn das Leben überhaupt noch hat, nachdem der kleine, stets frustrierte Angestellte plötzlich seine Kündigung erhalten hat. Sein einziger Gesprächspartner ist sein Goldfisch, dem er dann auch seine Kündigung vorliest. Aber nicht nur das, er teilt seinem Goldfisch auch mit, dass er sich das Leben nehmen will, diverse Dinge wie Tabletten, Seil, Messer und Pistole und andere Utensilien dazu hat er sich schon in der Stadt besorgt.
Doch dann kommen ihm Zweifel….. wem soll er seinen bescheidenen Nachlass vererben? Der Verwandtschaft, damit die sich darum prügelt? Eine Wende in dem Stück gibt es dann, als der Goldfisch plötzlich einen Vorschlag macht.
Und so können die Zuschauer sich schon einmal darauf einstellen, dass sie wütende, traurige und verzweifelte Töne eines Menschen hören werden, der sich vom Staat und seinen Mitmenschen alleingelassen fühlt in der heutigen Zeit. Bei den Gedanken des einfachen Angestellten kommen aber auch skurrile Momente nicht zu kurz und es darf natürlich auch herzhaft gelacht werden. Es geht darum, einen Blick auf die Gesellschaft von Heute zu werfen. Moral, Tugenden, gute Vorsätze ja oder nein, Hilfsbereitschaft, Miteinander oder Egoismus, das alles wird in diesem kurzweiligen Stück die Zuschauer mit auf eine Gedankenreise nehmen, die durchaus nachdenklich aber auch fröhlich stimmen wird.
Und nun kommt das Besondere an dem Lachmöwen-Stück und seinem Regisseur Stephan Greve, der ja schon bei einigen Stücken der Lachmöwen Regie geführt hat. Denn es wird auch immer mal das aktuelle Tagesgeschehen in den Monolog mit einfließen. Warum bekommt die Lufthansa Millionen vom Staat, während der kleine Mann oft durch das soziale Raster fällt? Üppige finanzielle Hilfen für Konzerne einerseits, Kunst und Kultur welche die Menschen erfreuen und fröhlich stimmen, werden so gut wie nicht bedacht. Geprobt wird übrigens seit 4 Wochen täglich 4 Stunden, ein hartes Stück Arbeit.
Die Zuschauer können sich also auf einen unterhaltsamen Abend im Lachmöwen-Theater freuen. Noch etwas zur Durchführung unter Corona-Bedingungen. Zunächst einmal sind 10 Vorstellungen geplant, der Startschuss fällt am 28. August 2020 mit einer öffentlichen Generalprobe, die weiteren Aufführungen sind bis zum 25.09.2020 geplant.
Statt der sonst fast immer ausverkauften 148 Plätze wird es jetzt nur noch 45 Sitzplätze geben, jeweils mit großem Abstand zueinander. Speisen werden nicht angeboten, aber auf jeden Fall Getränke. Sitzplätze kann man ganz bequem online buchen HIER oder telefonisch unter: 04343 4946-440
Dieses kleine Theater hat schon so viele Menschen zum Lachen gebracht, so viel Freude verbreitet und den Zuschauern schöne Stunden beschert, nun können sich die Zuschauer einmal erkenntlich zeigen, in dem sie Karten für das neue Stück kaufen. Nur so kann das Theater überleben und vorsichtig in die Zukunft planen, denn das Lachmöwen-Theater möchte ja auch in den kommenden Jahren die Menschen mit ihren Stücken erfreuen.