Aufführungsort und -termin: 18. Januar 2020, KulturForum, Andreas-Gayk-Str. Kiel, Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr!!! Die Karten kosten 12 € bzw. 10 € ermäßigt. Die Karten können unter 04348-9281 oder www.werkstatt-theater.com bestellt werden.
Arthur Millers Stücke „Tod eines Handlungsreisenden“ und „Hexenjagd“ stehen häufig auf dem Spielplan großer und kleiner Theater, sein Frühwerk „Alle meine Söhne“ dagegen nur selten – zu Unrecht. Die Thematik ist heute aktuell wie zur Erscheinungszeit des Stückes kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges.
Fabrikbesitzer Joe Keller lässt wissentlich fehlerhafte Flugzeugteile an die amerikanische Armee ausliefern, da er fürchtet andernfalls großen wirtschaftlichen Schaden zu erleiden. Als er nach dem Absturz von 21 Flugzeugen zur Rechenschaft gezogen werden soll, schiebt er die Schuld auf seinen Kompagnon, der dafür zu einer Haftstrafe verurteilt wird. Beide waren Nachbarn und die Familien freundschaftlich miteinander verbunden. Larry, der ältere Sohn der Kellers kehrt von einem Flugeinsatz nicht mehr zurück, Kate, die Mutter, hält aber an dem Glauben fest, er werde eines Tages nach Hause kommen, obwohl inzwischen drei Jahre vergangen sind.
Chris, Larrys jüngerer Bruder, bringt Ann, die frühere Verlobte seines Bruders mit in sein Elternhaus, um mit ihnen über seine Heiratspläne mit ihr zu sprechen. Ann ist zudem die Tochter des im Gefängnis sitzenden Geschäftsführers.
Der Besuch reißt alte Wunden auf und droht die krampfhaft aufgebaute Fassade des Familienlebens im amerikanischen Kleinstadtmilieu einzureißen.
Aus Profitgier werden moralische Grundsätze zur Seite geschoben. Die Wahrung des äußeren Scheins ist wichtiger. In Zeiten, in denen Autofirmen, Banken, Chemiefirmen und Wohnungshaie ohne Rücksicht auf Verluste und auf die Zerstörung von kleinen Existenzen betrügen und manipulieren, wird deutlich, dass sich an dieser Haltung nichts geändert hat, im Gegenteil, die Gewissenlosigkeit ist eher noch größer geworden.