Barsbeker Dorfplatz in der Bewertung

Jury prüft nicht nur Optik, sondern auch Engagement

Barsbek (kk) Die Idee für den neuen Dorfplatzwettbewerb in Regie des Schleswig-Holsteinische Heimatbundes und des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages entstand vor einem Jahr in Barsbek, als sich die Gemeinde im Kreis Plön für den Alleen-Wettbewerb beworben hatte.

Damals zeigte sich die Jury beeindruckt von dem Erscheinungsbild des mit über 100 Jahre alten Sommerlinden umstandenen Rundangers und so hob man den in diesem Jahr erstmals ausgelobten Dorfplatzwettbewerb aus der Taufe. Klarer Fall, dass Barsbek mit von der Partie war. Die kleine Probstei-Gemeinde war dann als einzige aus dem Kreis Plön unter die zwölf Kommunen gekommen, die es durch die Vorauswahl in die Endrunde geschafft hatten.
Die interdisziplinär aufgestellte Jury in Regie von Holger Gerth und Projektleiterin Dagmar Andresen vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund haben sich ganze Reihe von Bewertungskriterien, von der Optik über den Landschafts- und Naturschutz bis hin zum dörflichen Engagement aufgestellt, um den schönsten Dorfplatz zu ermitteln.
In Barsbek beeindruckte die Jury vor allem das Gesamtensemble mit den über 100 Jahre alten Linden, die bereits Eingang in das Denkmalbuch des Landes Schleswig-Holstein gefunden hatten. Besonders bemerkenswert sei das langgezogene Oval mit der Abrundung im oberen Bereich, der ehemaligen Viehtränke, die heute Feuerlöschteich ist. „Dieses Bild ist so mit keinem anderen Platz vergleichbar“, erklärte Margitta Meyer, beim Landesamt für Denkmalpflege für den Erhalt von Dorfplätzen. Auch die Fortführung der Lindenbäume um den Dorfteich wurde sehr positiv bewertet.
Nicole Wilder hob besonders die kulturhistorische Bebauung rund um den Dorfanger hervor. Dort finden sich die ältesten Probsteier Gehöfte, die zum großen Teil noch in ihrer alten Struktur erhalten sind und sehr anschaulich die Entstehung der Probsteier Dörfer als sogenannte Rundangerdörfer dokumentieren.
Johann Böhling von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald stellte der Gemeinde Barsbek für die Pflege des alten Baumbestandes ein gutes Zeugnis aus, ebenso für die Anlage rund um den Feuerlöschteich. „Hier müssen wir den Kompromiss eingehen, dass es sich nicht um ein reines Biotop handelt, sondern um einen Feuerlöschteich. Das Entenhaus könnte man kritisch sehen, aber gerade noch gelten lassen. Denn eigentlich, so Böhling, sei so ein Entenhaus kontraproduktiv für ein Gewässer, weil es Wasservögel anlocke, die so einen Teich schnell verschmutzen, so der Fachmann. Ein wichtiges Kriterium sprach auch Hendrik Hermann vom Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag an – die Aktivitäten, die sich auf so einem Dorfplatz abspielen. Da habe die Gemeinde Barsbek eine Menge zu bieten, wie auch Hans-Peter Ruser, Vertreter der Gemeinde dazu erklärte. Von der Krokusblüte, für die in zahlreichen Pflanzaktionen die Bürger Hand angelegt hatten, angefangen, über das Dorffest mit den Kinderspielen, den Flohmarkt und das Probstei-Picknick des Tourismusverbandes finden sich auf dem Dorfplatz alle Generationen wieder. Auch die vielen ehrenamtlichen Aktivitäten und der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft, wie zum Beispiel beim Bau der Barsbeker Strohfiguren, fiel positiv in die Waagschale.

Für den Sieger des Dorfplatzwettbewerbes gibt es nicht nur eine Plakette, sondern auch einen Sachpreis, der individuell für die jeweilige Gemeinde ausgewählt werde, erklärte Dagmar Andresen.

Viele Kriterien galt es zu beachten.
Foto: kk

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