Mönkeberg (vn) Viele Jahre waren sie aus dem Ortsbild gar nicht wegzudenken, aber seitdem fast jeder sein Telefon bei sich trägt, mussten die Telefonzellen den Rückzug antreten. Aber so ganz verschwunden sind die nicht mal einen Quadratmeter großen Kabinen nun doch nicht: Zu kleinen Kultobjekten geworden, genießen einige inzwischen sogar schon Denkmalschutz.
Andere feiern als Bar oder Ruheraum, Kiosk oder Minibi-bliothek in der ganzen Welt ihr Comeback. Wer in Mönkeberg ursprünglich die Projektidee hatte, kann Elisabeth Kock gar nicht mehr sagen, aber dass nach ihrer Entdeckung der Verkaufsofferte schnell gehandelt werden musst, war keine Frage: „In Bremen stand noch eine der ehemaligen Telefonzellen für nur 350 Euro zum Verkauf – da musste ich einfach zuschlagen“, resümierte die dreifache Mutter. Das Geld hatte sie über Spenden schnell zusammen getrommelt, sodass Ehemann Jürgen Kock mit Nachbar René Fenner sowie ihren Söhnen Niklas und Rhys einen Herrenausflug machen konnten, um das begehrte Stück vom Bremer Standort nach Mönkeberg zu transportieren. Auch die nötige Generalüberholung ging auf das Konto der vier Männer und auf dem Grundstück der Familie Kock ließ das „Baufenster“ sogar ein überbaubares Eckchen für das Prachtstück zu. Dort wartet es nun gefüllt mit allerhand Lesestoff zu allen Tages- und Nachtzeiten auf große und kleine „Leseratten“. „Tauschen, leihen, nehmen und geben…alles ist erlaubt“ verrät die Gebrauchsanweisung im Innern des „Büchertauschschranks“, nur um Ordnung und gut erhaltene Exemplare wird gebeten.