Dann kann die Saison ja kommen

Schönberg/Probstei (kch) Es ist ein beeindruckendes Bild: 750 Strandkörbe stehen eng aufgereiht in den großen, lichtdurchfluteten Lagerhallen des Schönberger Bauhofs.
Im Gegenlicht der großen Fensterfronten schimmern feine Spinnweben über und zwischen den Strandkörben. Und was wie kleine Antennen aussieht, die gut handbreit über die Körbe hinausragen, sind in Wahrheit Kabelbinder – weiße und schwarze. Einige Strandkörbe tragen sie mittig an ihrer Haube, andere links, der Rest rechts.
Dirk Rose, sein Kollege Thomas Kaiser und Swantje Bäumer, stellen im Sommer als „Strandwärter“ an Schönbergs Küsten sicher, dass alle Gäste des Ostseebads mit ihren Körben rundum zufrieden sind und sich auch sonst am Strand wohlfühlen. Im Winter pflegen sie die Strandkörbe, reinigen sie und reparieren jene etwa 150 bis 180 Exemplare, die während der Saison vom 1. Mai bis 30. September Schäden erlitten haben.
Doch warum die Kabelbinder – außer, um Spinnweben Halt zu geben? An ihnen, klärt Dirk Rose auf, lasse sich grob der richtige Standort eines Strandkorbs an den Stränden ablesen: „Wir haben die Buhnenfelder zwischen Kalifornien und Schönberger Strand, in denen unsere Körbe stehen, in Drittel aufgeteilt: links / mitte / rechts; entsprechend bringen wir Kabelbinder an der Haube an, um den richtigen Abschnitt zu markieren“. Außerdem geben sie Auskunft über den Zustand eines Korbs: Ein schwarzer bedeutet, er ist in Ordnung. Ein weiß markierter ist reif für die Reparaturwerkstatt.
Dort bringt das Trio fast alles wieder in Ordnung, ganz gleich, ob Brandlöcher, aufgeschlitztes Geflecht, verschlissene Polster und Bezüge oder Wasserschäden an der Holzkonstruktion. Das gut gefüllte Ersatzteillager des Bauhofs hilft dabei. „Und wenn nichts Passendes dabei ist, fertigen wir Teile auch selbst“, bemerkt Thomas Kaiser – im Winter bei schlechtem Wetter, wenn gerade nichts anderes anfalle, mithilfe aller Mitarbeitenden des Bauhofs. Die packen auch mit an, wenn die Strandkörbe im Herbst ins Lager und im Frühjahr wieder zurück an den Strand müssen – in Handarbeit. Bei rund 100 Kilo Gewicht pro Korb ist das eine im Wortsinne gewichtige Aufgabe. „Wir geben dann alles“, sagt Dirk Rose lachend.

Bild: Die rund 750 Strandkörbe des Touristservice Schönberg finden den Winter über in den Hallen des kommunalen Bauhofs einen Unterschlupf. Dirk Rose (links), Thomas Kaiser und ihr Team kümmern sich dort mit viel Einsatz um sie.
Foto: Kay-Christian Heine

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