Kommt »Tante Enso« nach Laboe?

Laboe (Sy) Die Laboer SPD hatte zu einer Informationsveranstaltung über die fehlende Versorgungsmöglichkeit im Unterdorf und die Frage, wie man diesen Zustand ändern kann, eingeladen. Zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner waren der Einladung in den Veranstaltungsraum im Grammerstorf’schen Hof gefolgt.
Seit Rewe das Geschäft am Dellenberg geschlossen hat, steht das Ladenlokal leer. Bisher ist es der Gemeindeverwaltung in Absprache mit dem Eigentümer nicht gelungen, ein neues Lebensmittelgeschäft für diesen Standort zu gewinnen. Die Situation ist eigentlich für einen Ort wie Laboe unhaltbar, denn nicht nur den Senioren fehlt ein fußläufig erreichbarer Lebensmittelmarkt; längst nicht alle Einwohner verfügen über Fahrzeuge, und so gestaltet sich der Einkauf an der Bullbrücke für viele recht beschwerlich.
Thomas Eschenlauer, SPD Laboe, hörte als erster von der kleinen Gemeinde Glasau und ihrem Supermarkt der besonderen Art: „Tante Enso“. In dem Dorf gab es lange Zeit keinerlei Einkaufsmöglichkeit. Stephanie Fahnemann, neu zugezogen und nun Gemeindevertreterin, fand die Versorgungssituation höchst unbefriedigend und sann auf Abhilfe. Auf Einladung der SPD Laboe berichtete sie von ihren Erfahrungen. Bewohner und Gemeindevertretung suchten in einer gemeinsamen Aktion nach einer Lösung. Dabei wurde „MyEnso“ entdeckt, der Kontakt hergestellt und ein neues Gebäude errichtet. Das „MyEnso“-Konzept bietet ein auf die lokalen Bedürfnisse eines Ortes ausgerichtetes Sortiment in einem genossenschaftlich geführten Geschäft. Der „Tante Enso“ Mini-Supermarkt benötigt etwa 200 bis 300 qm Verkaufsfläche. Die Arbeitszeiten des Personals werden in Absprache mit der Genossenschaft ausgewählt. Zusätzlich ist der Einkauf bei „Tante Enso“ per Chipkarte rund um die Uhr möglich. Für das genossenschaftliche Konzept werden Anteile an die Einwohner des jeweiligen Ortes verkauft. Anteilsinhaber erhalten beim Einkauf Rabatte und besondere Vergünstigungen, sowie eine jährliche Dividende. Aber auch ohne einen Anteil zu besitzen kann jeder in dem Geschäft einkaufen. Zum Angebot gehören regionale Produkte, die dem Bedarf der Kunden angepasst werden.
Für das Genossenschaftsprojekt „Tante Enso“ in Laboe müssten 400 Genossenschaftsanteile à 100 Euro gezeichnet werden. Wie Leonie Peters, SPD Laboe erklärte, will die Laboer SPD möglichst bald die Realisierungsmöglichkeiten dieses Projektes mit der Gemeindevertretung klären. MyEnso sei interessiert – nun müssten alle gemeinsam ein passendes Objekt finden und zur Pacht vermitteln.

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