Laboer Solidarität für den Frieden

Laboe (pd) – Der Überfall Russlands auf die Ukraine löst weltweit Entsetzen aus. Krieg in unmittelbarer Nähe zu Europa, das hätte sich bis vor kurzem niemand vorstellen können.
Politisch wird sicherlich alles unternommen was machbar ist um diesen unsinnigen Krieg zu beenden, aber wie gehen die Menschen in der Welt, in Deutschland damit um? Oder wenn wir den Radius noch weiter eingrenzen, wie gehen zum Beispiel die Menschen in Laboe mit dieser völlig neuen, Angst und Sorgen machenden Lage um?
Unter der Leitung von Kantor Eckhard Broxtermann fand aus diesem Anlass am 3. März um 18:10 Uhr eine Orgelvesper in der Anker-Gottes-Kirche statt. Es war ein musikalisches Abendgebet für den Frieden, begleitet von den Gesängen der Kantorei Laboe und dem Posaunenchor, die Texte trugen Dr. Jan Hendrik Puls, Prädikant in der Nordkirche und Schauspieler Christian Becker vor.
Nach der Begrüßung der zahlreich erschienen Menschen durch Kantor Eckhard Broxtermann spielte er auf der Seifert Orgel Stücke von Johannes Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy, aber auch das Stück „Imagine“ von John Lennon, einige Musikstücke unterstützt durch die Kantorei.
Jan Hendrik Puls sprach Worte aus dem Alten Testament und dem 1. Buch der Könige, Christian Becker las den Prosatext des deutschen Schriftstellers Wolfgang Borchert, der Titel lautet: „Dann gibt es nur eins! Sag NEIN!“ Es handelt sich dabei um eine Art Manifest, 1947 entstanden, der die Menschen auffordert, ihre Teilnahme an zukünftigen Kriegen zu verweigern.
Ein Kyrie Eleison aus der ukrainisch-orthodoxen Liturgie mit Orgel und Gesang der Kantorei erklang dann zum Abschluss der Orgelvesper, auf dem Platz vor der Kirche hatte dann der Posaunenchor unter Leitung von Heino Tangermann Lieder die ausdrücklich zum Mitsingen gedacht waren, denn in der Kirche ist das momentan auf Grund der Coronaverordnungen noch nicht erlaubt.

Am Samstag, den 5. März fand um 16 Uhr im Hafen eine Solidaritätskundgebung für den Frieden statt. Unter dem Motto „Stoppt den Krieg“ rief ein breites Bündnis Laboer Bürgerinnen und Bürger zu einer Demonstration gegen den russischen Einmarsch in der Ukraine und für einen sofortigen Stopp der Kampfhandlungen auf.
Nach Angaben der Polizei waren über 150 Menschen im Hafen erschienen. Inken Kuhn, Vorsitzende der SPD Laboe begrüßte die Anwesenden und sprach noch einmal aus, was viele Menschen im Moment bewegt, wie geht es weiter mit dem Krieg in der Ukraine? Daher sei es sehr schön, dass so viele Menschen zusammengekommen sind, um gemeinsam an diesem Tag das unfassbare Geschehen zu verarbeiten. Unschuldige Menschen vom Säugling bis zu den älteren Menschen in der Ukraine werden plötzlich in einen Krieg hineingezogen der völlig unnötig ist und den niemand will.
Bürgermeister Heiko Voß sprach davon, dass Laboe ja durch die zahlreichen Urlauber aus vielen Ländern, die unzähligen Schiffe die jeden Tag vorbeiziehen, ein sehr weltoffener Ort sei. Und nun herrscht plötzlich Krieg mitten in Europa. Die Menschen müssen plötzlich wieder Angst vor einem Weltkrieg haben, nur weil Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen und verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hat.
Der Bürgermeister bat dann um eine Gedenkminute. Eine erste geflüchtete Familie aus der Ukraine ist mittlerweile in Laboe eingetroffen, es werden noch weitere folgen und die Hilfsbereitschaft der Laboer Bürgerinnen und Bürger ist sehr groß.
Die Flüchtlingshilfe Laboe koordiniert die Spendensammlung, benötigt werden im Moment noch Dinge des alltäglichen Lebens, Bekleidung, aber auch Spielzeug für die Kinder die mit ihren Eltern aus den Kriegsgebieten fliehen mussten.
Auch Übersetzer/- innen werden noch gesucht. Wer helfen möchte, sei es finanziell, mit Sachspenden oder sich anderweitig einbringen möchte wendet sich bitte an die Flüchtlingshilfe Laboe, Claudia Bern, Telefon privat: 04343 4929 981 bzw. per Mail an claudiabern@email.de oder an Kai Rönnau, Telefon privat: 04343 425 320 bzw. Mail kai-roennau@t-online.de.
Bei der Spendensammlung der Flüchtlingshilfe während der Veranstaltung kamen insgesamt beachtliche 1.354.80 € zusammen.

Fotos: Peter Dittmer

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