Naturnah und mit viel Grün

Neues Ferienhausgebiet in Holm geplant

Schönberg (kk) Seit einigen Jahren bietet sich auf der Fläche des einstigen Campingplatzes an der Kreisstraße in Richtung Holm/Kalifornien ein trauriges Bild. Verfallene Gebäude, wuchernder Bewuchs, ungeordnete Anlagen und brach liegende Flächen machten das Gelände zu einem echten Schandfleck. Das könnte jetzt bald ein Ende haben. Die Gemeinde Schönberg will die Planung für ein neues Ferienhausgebiet trotz verkleinerter Fläche dort fortsetzen und ist ihrem Ziel einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Entstehen sollen in naturnaher und autofreier Bebauung 16 Ferienhäuser und elf Appartements, so das Konzept. Der Schönberger Umweltbeirat macht sich für den Erhalt des ökologisch wertenvollen Baumbestandes und eine schonende Bebauung stark.
Zurzeit mutet das Grundstück an wie ein vergessenes und sich größtenteils selbst überlassenes Areal. Es wird dominiert von alten Tannen, Pappeln, aber auch Buchen und Eichen, das kleine Holzhaus verfällt, die Stürme sorgen für herumfliegende Gegenstände. Architektin Nadine Bösker vom Planungsbüro akyol kamps architekten bda hatte bereits vor zwei Jahren der Gemeinde eine Planung für das Gebiet vorgestellt. Seinerzeit mit rund 30 Ferienhäusern, Wellness-Bereich, Restaurant und Verwaltungsgebäude. Davon ist nun ein Teil gestrichen worden. Grund: Die Eigentümerin des Grundstücks hatte sich entschieden, die Fläche im südlichen Bereich nicht zu veräußern. Das hatte eine neue Überplanung des Geländes zur Folge. Es werde kein Café, kein Wellness-Angebot und kein Restaurant geben. Dafür ein kleineres Verwaltungsgebäude. Als eine Besonderheit und gleichzeitig die Herausforderung für die Planungstätigkeit unterstrich Nadine Bösker die naturnahe Bauweise. Denn wie die Gemeinde gefordert hatte, bleibe ein Großteil des alten Baumbestandes auch mit der überarbeiteten Planung auf dem Gelände erhalten. „Die Häuser werden quasi zwischen die Bäume geplant“, erklärte die Bösker. Die Topografie des Geländes ist eine weitere Herausforderung. Denn der Hügel, der mitten auf dem Gelände herausragt, soll möglichst erhalten bleiben. Reduziert hat sich auch die Gesamtzahl entstehender Wohneinheiten. Von den damals 30 Ferienhäusern bleiben jetzt 16, zuzüglich zweier Zeilengebäude mit elf teilweise barrierefreien Ferienwohnungen. Die naturnahe Bauweise wollen die Planer auch in der Materialwahl sowohl für die Fassade als auch im Innenbereich fortsetzen. Hohe Glasfronten sollen den Blick in die freie Natur ermöglichen. Die Appartements in verschiedenen Größen sollen in zwei Zeilengebäude entlang der Kreisstraße entstehen und in unteren Bereich barrierefrei gestaltet sein. Damit, so betonte Bürgermeister Peter Kokocinski, könne die Gemeinde auch dem hohen Bedarf an barrierefreien Wohnungen besser entsprechen. Derzeit sei das Angebot in dem Segment nicht groß, so Kokocinski. Das gesamte Gebiet bleibt autofrei. Die Parkplätze sind parallel zur Kreisstraße angeordnet. Das Konzept soll nun Grundlage für die Bauleitplanung sein, die Oliver Kühle vom Büro B2K übernimmt. Er wies darauf hin, dass der Planung aufgrund der bisher erfolgten intensiven Nutzung als Campingplatz keine naturschutzrelevanten Belange entgegenstünden. „Die zwei Jahre haben sich gelohnt, es ist ein gutes Konzept für ein schwieriges Gebiet entstanden“, sagte Kühle. Dennoch will der Umweltbeirat eine Reduzierung der Bebauung des Gebietes erwirken. Der Eingriff in dieses seit Jahrzehnten gewachsene ökologische System sei immens und auch mit Ausgleichsmaßnahmen nicht wettzumachen, so die Einschätzung des Gremiums.

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