Laboe (kk) Seit Jahren dauert die Diskussion um den Neubau der Südmole im Laboer Hafen an. Nach dem Stopp der Planung im Juli 2024 durch die Verlagerung politischer Mehrheiten liegt nun die neue Vorplanung auf dem Tisch, zu der sich die Nutzer äußern konnten. Viele Wünsche und Anregungen wurden berücksichtigt.
Die Südmole in ihrer jetzigen Form soll erhalten bleiben. Die Fischer sind weiterhin elementarer Bestandteil, ebenso wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Entscheidender Unterschied zur vorherigen Planung ist das Rammen einer Spundwand statt einer aufgeständerten Pierplatte. Damit soll der Schwell niedriger gehalten und die Lebensdauer verlängert werden. Begrüßt wird auch der Wiederaufbau der alten Fischerhütten in der jetzigen Form.
Die Gemeinde Laboe kommt auch dem Wunsch der Fischer nach, den zunächst direkt an der Pierkante geplanten WC-Container zu verlegen. Die Toilette soll der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Reinigung und Unterhaltung übernimmt die Gemeinde. Auch dem Wunsch der Fischer nach einem möglichst abschließbaren Lagerplatz kommt die Planung nach. Gleichzeitig soll dieser Lagerplatz stabil errichtet werden, gegenwärtig ist der durch Lamellenzäune abgeteilt.
Die Idee, die Direktvermarktung ab Kutter auszuweiten, wurde ausdrücklich begrüßt. Die Fischer regen „Verkaufsklappen“ an den neuen Fischerhütten an und sehen darin eine Aufwertung des Angebots auch für Touristen in Laboe.
Auch die Anregungen und Hinweise der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger werden in der aktuellen Planung umgesetzt. So wird die Mole nicht, wie zunächst vorgesehen, verkürzt, sondern bleibt in der gesamten Länge erhalten und wird um 80 Zentimeter verbreitert. Eine Priorität liegt dabei auch auf der Breite der Hafeneinfahrt. Pfähle und Dalben werden so konstruiert, dass auch andere Seenotrettungsschiffe dort festmachen können. Die Lastangaben und die Vorgaben für die Schiffsklassen wurden bei der DGzRS-Zentrale in Bremen abgefragt. Poller an der Kaikante sind nicht vorgesehen.
Die örtlichen Segelvereine Laboer Regattaverein (LRV), Ole Schippn Laboe (OSL) und Laboer Yachtclub (YCL) haben grundsätzlich keine Bedenken gegen die geänderte Planung.
Dort blickt man allerdings kritisch auf die Kosten. Denn die gesamten Investitionen in Höhe von rund vier Millionen Euro werden auf alle Hafennutzer umgelegt. Die Fördermittel aus dem Fischereifonds, gedeckelt auf 1,2 Millionen Euro, werden als Zuschuss gegengerechnet.