Konzept für bessere Wander- und Spurplattenwege vorgestellt
Schönberg (kk) Die Gemeinde Schönberg hat ein weites Wegenetz im Ort und um den Ort herum. Dazu zählen vor allem auch die vielfach touristisch genutzten Spurplattenwege, aber auch die kleinen Fußwege, die den Einheimischen die Verbindungen zwischen den Hotspots wie Einkaufszentren oder dem Ortskern erleichtern.
Doch in der jüngeren Vergangenheit häuften sich die Beschwerden über den Zustand der Wege. Insbesondere die Senioren legten den Finger in die Wunde und appellierten an die Gemeinde, die Situation zu verbessern. Wie berichtet, hatte es auch eine Begehung gemeinsam mit dem Seniorenbeirat gegeben. Nun stellte Arne Levsen vom gleichnamigen Ingenierbüro in Heikendorf ein Konzept für die Optimierung des Wegenetzes vor, unterteilt nach drei Kategorien.
Levsen benannte innerörtliche Fußwege auf einer Gesamtlänge von viereinhalb Kilometern in 23 Wegeabschnitten und errechnete dafür eine Summe von 250 000 Euro. Wassergebundene Wege außerhalb des Gemeindegebietes machen demnach rund sechs Kilometer aus und würden mit 500 000 Euro zu Buche schlagen, die Spurplattenwege samt sogenannter Velo-Routen (ausgewiesene Fahrradstrecken) auf einer Gesamtlänge von 15,6 Kilometern wären mit 3,3 Millionen Euro dabei.
Levsen erklärte, Grundlage sei das bereits 2010 von seinem Vater aufgestellte Konzept, ergänzt und auf den modernen Standard gebracht. Auch das Verkehrskonzept der Gemeinde Schönberg sei in die Überlegungen eingeflossen, betonte Levsen. Er nannte für die einzelnen Bereiche, aufgeschlüsselt für jeden Weg, Kosten und mögliche Sanierungsmaßnahmen. So müsste zum Beispiel der Radweg entlang des Korshagener Redder, der als solcher längst nicht mehr erkennbar ist, das Wegeprofil wieder hergestellt werden, um diesen zum Trampelpfad gewordenen Weg wieder für Radfahrer nutzbar zu machen. Die Kosten dafür bezifferte er auf rund 21 000 Euro. Andere Fußwege im Ort könnten mit dem Roden von Buschwerk oder dem Entfernen von Grasnarben wieder begehbar gemacht werden. Auch könnte für solche Maßnahmen der Bauhof der Gemeinde eingesetzt werden, erklärte Levsen auf Nachfrage aus dem Ausschuss. Einig waren sich alle Vertreter: Diesem Konzept müsse nun eine Prioritätenliste folgen. Klaus Stelck (SPD) regte an, unbedingt mögliche Förderungen einzuholen, worauf Levsen auf die hohen Anforderungen an Standards hinwies, wenn denn Zuschüsse gewährt würden. „Die Fördergeber haben dann ein hohes Mitspracherecht“, warnte Levsen.
Der Seniorenbeirat mahnte die innerörtlichen Wege als Priorität an, denn dort würden vor allem die älteren Menschen die Wege nutzen, sagte Hans-Jürgen Ehmke. „Klar ist, dass diese Maßnahmen angegangen werden müssen, aber das geht nur in Abschnitten“, sagte Dieter Schimmer (SPD), unterstützt von Hartmut Ohlmann (CDU). Er wies auf den Haushalt 2023 hin und betonte, möglich sei nur, was auch in den Haushalt passe. Ralf Schletze von der EIS erklärte, gerade die innerörtlichen Wege könnten schon viel gewinnen, wenn alle Anlieger ihre Hecken und Bewuchs vorschriftsmäßig zurück schneiden würden. Bereits mehrfach hatte der Ausschuss sich dafür ausgesprochen, dass das Ordnungsamt des Amtes Probstei dem mit mehr Nachdruck nachgehen müsse, hieß es dazu.
Foto: Das Wander- und Spurplattenwegenetz in und um die Gemeinde Schönberg soll saniert werden. Die Gemeindevertretung will nun eine Prioritätenliste aufstellen. So kann dieser Radweg entlang des Korshagener Redder zum Beispiel so nicht genutzt werden.
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