Über 1.800 Gäste in einer Woche – Zusätzliche Projekte in sieben Ostufer-Schulen
Nach dem großen Erfolg beim ersten Krimi Festival Kiel im vergangenen Jahr haben die Veranstalter des Büchereivereins Dietrichsdorf tüchtig nachgelegt: Sie zählten nach 850 Gästen 2023 bei der Zweitauflage in nur einer Woche über 1.800 Besucherinnen und Besucher und konnten den enormen Zuspruch damit glatt verdoppeln. „Wir waren beim ersten Mal angenehm überrascht und sind diesmal geradezu überwältigt“, betonte Organisator Peter Schümann bei einem ersten Rückblick. 97 Prozent der Plätze seien belegt gewesen.
Auch aus dem Vorstand des Vereins sind überaus positive Stimmen zu hören. Bärbel Lubert beispielsweise war „begeistert vom enormen Interesse und der Tatsache, dass viele Gäste weite Wege nach Kiel unternahmen, um dabei zu sein“. Ihre Kollegin Heike Carlsson freute sich zudem, dass auch in diesem Jahr neben dem Hauptförderer PSD Bank Nord 20 weitere Partner das Festival auf vielfältige Weise begleitet hätten. Die Verantwortlichen des Büchereivereins sind zudem überzeugt, dass vor allem auch die Zusammenarbeit mit Kiel-Marketing sowie vor allem die Unterstützung durch die Kieler Nachrichten wesentlich zum großartigen Ergebnis beigetragen hätten.
Neu im Boot seien darüber hinaus NDR Kultur sowie der Offene Kanal Kiel. Der beim Festival aufgezeichnete Literaturpodcast „eat.READ.sleep.“ wird im Mai gesendet. Kiel TV überträgt die drei mit Kameras begleiteten Veranstaltungen in seiner Mediathek.
Aus den Überschüssen des Kartenverkaufs konnten mehrere Projekte an sieben Schulen auf dem Kieler Ostufer realisiert werden. Es gab zwei große Lesungen für Kinder von vier Grundschulen, ein Livehörspiel für Fünft- und Sechstklässler sowie eine Schreibwerkstatt im Gymnasium Wellingdorf, bei dem alle Kinder der siebten Klassen ihren eigenen Krimi verfassten. In der Oberstufe der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule unterrichtete Björn Högsdal Interessierte im Schreiben von Poetry-Texten, im Hans-Geiger-Gymnasium informierten NDR-Experten über Neuestes auf dem Büchermarkt. „Mit fast 900 Kindern und Jugendlichen haben wir auch diese Zahlen verdoppeln können“, lautet das Fazit der Veranstalter, die insgesamt also 2.700 Leute mit der Neuauflage des Krimi-Festivals erreichen konnten.
Nahezu komplett ausverkauft waren schon die ersten vier Abende. Beim Auftakt am 11. März las zunächst die Kieler Autorin Susanne Pohl, ehe sie sich unter Moderation von Buchhändler Hauke Harder mit Kriminalhauptkommissarin Janine Grohmann über die Frage austauschte, wie nah oder fern sich die Fiktion in Romanen und die tägliche Polizeiarbeit sind. Am Tag darauf gaben Schauspieler Norbert Aust und Rolf Fischer von der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte Einblicke in tatsächliche Kriminalfälle in früheren Jahrhunderten in der Region. Bis auf den letzten Platz besetzt war die Paul-Gerhardt-Kirche, als Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf nicht nur aus seinem neuesten Krimi las, sondern auch viel zu erzählen hatte über seine schriftstellerische Arbeit mit allem Drumherum. Ebenso ausverkauft war die Livesession von NDR Kultur, bei der im Audimax der Fachhochschule Kiel der Literaturpodcast eat.READ.sleep. aufgezeichnet wurde.
Über 240 Gäste erlebten zudem die Erstlesung des Hamburger Autoren Krischan Koch aus seinem Buch „Krieg der Seesterne“ in der Dietrichsdorfer Kirche. Die Drei Herren fesselten 200 Leute mit einem neuen Livehörspiel, bei dem Stichworte des Publikums ins Programm einbezogen wurden. Wie 2023 gab es zudem eine erneute Welturaufführung, als Bestsellerautorin Eva Almstädt, bereits elf Tage vor dem offiziellen Erscheinen, ihren neuen Krimi „Ostseefinsternis“ vorstellte. Wegen der enormen Nachfrage gab es auf dem Theaterfrachter in der Hörn gleich zwei Lesungen.
„Wir überlegen wegen des grandiosen Erfolgs sowie der weit überwiegend positiven Stimmen, das Krimi Festival Kiel auch im März 2025 fortzusetzen“, lautet die Schlussfolgerung für Peter Schümann. „Dabei werden wir bemüht sein, wieder ein vielfältiges Programm mit diversen Aspekten abenteuerlicher Geschichten auf die Beine zu stellen. Wir sind hoch motiviert, weil wir aus dem Publikum fast ausschließlich positive Rückmeldungen bekamen und sich auch die Mitwirkenden ausnahmslos zufrieden äußerten.“