Abfischen der Kasseeteiche

Viele Hände schaffen ein schnelles Ende

Probsteierhagen (kk) Oktober: Es wird Zeit für die Karpfenernte. Rund 30 Teilzeitfischer aus der ganzen Probstei waren beim ersten Abfischen der Saison im Einsatz. Der erste von sieben Teichen wurde in einer großen Gemeinschaftsaktion abgeerntet. Allein aus diesem 35 Hektar großen Teich holten die Helfer zwischen 120 und 140 Zentner Karpfen, schätzte Kristiane Göttsch von der Teichwirtschaft Göttsch ein. Ab November kommen die leckeren Speisefische dann in den Verkauf. Immer sonnabends, 9 bis 13 Uhr werden Karpfen, Schleie, Barsche und auch der Hecht ganz nach Kundenwunsch angeboten. Dankbar sind Kristiane und Gerhard Göttsch über die vielen Helfer, die größtenteils schon seit Jahrzehnten dabei sind, wenn die Teiche abgefischt werden. So wie Sebastian Lamp aus Stein, der schon seinen Sohn Pepe mitbringt, oder Matthias Hahn aus Prasdorf. Aber auch Wiederkehrer sind dabei und Neulinge. Mit Mann und Hund, Kind und Kegel rücken sie an, lassen sich nicht abhalten vom Nieselwetter und dem spritzenden Schlamm, wenn sich die Karpfen gegen Kescher wehren. Denn die teilweise kapitalen Burschen bieten alle Kraft auf, um ihren Leib aus der Gefangenschaft zu retten. Aber mit vereinten Kräften wird Bütt für Bütt in den bereitstehenden Hälter geschüttet, der dann von einem Traktor auf den Hof der Fischzucht gefahren wird. Dort kommen die Karpfen in die Hälterbecken und wässern dort aus. Väter, wie Sebastian Lamp, freuen sich, ihren Kindern ein Stück Natur und ihren Kreislauf nahe bringen zu können, wie der Steiner sagt. Kristiane und Gerhard Göttsch sind sehr zufrieden mit der diesjährigen Karpfenernte. Viele der Karpfen bringen mehr als zehn Kilogramm auf die Waage. Erstmals in diesem Jahr, berichtet Kristiane Göttsch, konnten sie sogar eigene Nachzucht verzeichnen. Denn die Teiche führten nach
dem warmen Sommer 2018 weniger Wasser, das sich stärker erwärmt hatte als bislang.

„So haben die Karpfen schon ungewöhnlich früh abgelaicht. Das gelingt sonst eher ab dem Berliner Raum“,

berichtete die Fachfrau. Die Nachzucht wird nun wieder in die Teiche gesetzt und darf heranwachsen. „Geerntet“ werden zumeist drei- bis viersömmrige Karpfen. So ganz nebenbei gibt’s auch eine kleine Fischkunde: Der Unterschied zwischen dem Schuppenkarpfen und seiner Züchtung, dem Spiegelkarpfen. „Da wurden einfach die Schuppen weggezüchtet“, erklärte Gerhard Göttsch. Essbar, aber nicht so lecker: der Graskarpfen. „Der ist ein guter Rasermäher, denn er ernährt sich von Pflanzen. So hält er den Teich schön sauber“, so Göttsch. Doch es kommen auch Schleie, Barsche, einige Hechte und kleinere Fischarten wie Rotfedern und Moderlieschen vor. Ein wenig bedauerlich sei es, dass die Nachfrage nach Karpfen immer weiter zurückgehe. Vor allem junge Menschen täten sich schwer mit dem Karpfen. Ein Argument, vielleicht doch mal ein Karpfenrezept auszuprobieren: Der Karpfen wird von Greenpeace als unbedenklich und nachhaltig bewertet.
Anfragen und Terminvereinbarung außerhalb der Öffnungszeit: Tel.: 04348/379, mobil 0173/9149519.

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