Wo andere Urlaub machen …

Laboe (pd) … so lautet der Titel einer neuen Ausstellung im Freya-Frahm-Haus, die noch bis zum 3. März dort zu sehen ist.
Carsten Borck, Druckgrafiker aus Berlin, der 6 Jahre in Italien gelebt und gewirkt hat, durch die Pandemie und den Lockdown aber dort etwas länger bleiben musste als ursprünglich geplant, war immer in der Nähe des Meeres. Aber auch Cape Cod in Massachusetts/USA mit seinem 60 km langen Sandstrand hat er besucht und sich dort für seine Drucke inspirieren lassen.
Denn auch wenn einige seiner Drucke aussehen wie gemalt, die meisten seiner Arbeiten stellt Carsten Borck aber im Tiefdruckverfahren her. Eine recht aufwendige Arbeitsweise gegenüber dem Hochdruck, wo die erhöhten Teile mit Druckfarbe eingefärbt werden, die dann direkt auf das Papier gelangt.
Beim Tiefdruck ist es genau umgekehrt, hier sind die zu druckenden Elemente als Vertiefungen ausgebildet, die Farbe befindet sich also in den Vertiefungen der Kunststoff- oder Metallfolien, die dann per hohem Anpressdruck mit Hilfe einer Walze die Farbe auf das Papier presst. Und sogar aus alten Tetrapack-Verpackungen lassen sich Tiefdruckfolien erstellen, wie eine Serie von Bildern in der Ausstellung zeigt.
Natürlich spielen Urlaub, die Küsten des Mittelmeers sowie der Nord- und Ostsee eine große Rolle in seinen Werken. Es gibt sogar Drucke, die Carsten Borck während eines Jazz-Festivals vor Ort erschuf und das auf eine Leinwand live übertragen wurde. Aber auch gesellschaftspolitische Herausforderungen, Dinge die nicht immer richtig laufen in dieser Welt, spiegeln sich in einigen Werken des Künstlers wider. So ist zum Beispiel auch Bertolt Brechts politisches Gedicht „An die Nachgeborenen“ künstlerisch in mehreren Drucken umgesetzt. Ein ganzer Raum ist der Verschmutzung der Meere mit sogenannten „Geisternetzen“ gewidmet, um die Besucher auch auf diese Thematik zu sensibilisieren.
Und wer einmal wissen möchte, wie eine Pastatypie aussieht, ein Druck, der mittels einer Nudelmaschine (Pasta) hergestellt wird, wird auch das in der sehr interessanten Ausstellung finden. Für alle Fragen rund um die verschiedenen Drucktechniken steht Carsten Borck während der Öffnungszeiten gern zur Verfügung.

Geöffnet ist die Ausstellung noch bis Sonntag, 3. März.
Öffnungszeiten:
jeweils Mi.-So. von 13-17 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Foto: Carsten Borck (hfr)

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