Pastorin Schlott verlässt Schönkirchen

Die Pastorin Elvira Schlott radelt regelmäßig sonntags vom Gottesdienst in Schönkirchen zum Gottesdienst nach Mönkeberg. Doch das ist bald vorbei. Sie verlässt die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schönkirchen und wird Pastorin an der Michaeliskirche im Kieler Stadtteil Hassee. Ihre Verabschiedung ist in einem Gottesdienst am Sonntag, 4. Juni, um 14 Uhr in der Marienkirche geplant.

Das Fahrrad ist in den fünfzehn Jahren als Pastorin in Schönkirchen zu so etwas wie ihrem Markenzeichen geworden. „Wenn ich damit im Ort unterwegs bin, halte ich öfter an. Es kommt zu ganz zwanglosen Begegnungen mit Leuten in ihrem Alltag“, berichtet Elvira Schlott. Diese persönlichen Kontakte sind eine Stärke der Pastorin. Mit fast jedem Haus in ihrem Bezirk Anschütz / Oppendorf verbindet sie eine Geschichte. „Unter jedem Dach ein Ach“, nennt Schlott das und meint damit, dass jede Familie mal schwierige Situationen durchlebt. „Das haben die Menschen mit mir als Seelsorgerin geteilt und dafür bin ich sehr dankbar.“ In manchen Familien hat die Pastorin mehrere Generationen begleitet, Kinder getauft und Großeltern beerdigt. „Ich kann schon schöne Trauerfeiern gestalten“, sagt Schlott mit einem Anflug von Stolz in der Stimme. Dann erzählt sie von dem älteren Herrn, der mal nebenbei erwähnte: „Ist ja schade, dass ich nicht mehr hören kann, was Sie an meinem Grab sprechen werden.“

Dabei ist Elvira Schlott eigentlich über die Jugendarbeit zum Beruf der Pastorin gekommen: von Konfirmandinnen und Konfirmanden umgeben, seit sie 15 Jahre alt war. „Es ist ein spannendes Alter, wo aus Kindern junge Erwachsene werden“, erklärt die Mutter von zwei Kindern. In ihrem Konfirmandenunterricht in Schönkirchen wollte sie den Jugendlichen vermitteln, dass es viele Wege zu glauben gibt. „Und mir ist es wichtiger, dass die jungen Leute die zehn Gebote anwenden als sie auswendig zu lernen.“ Es falle ihr schwer, die aktuelle Gruppe wegen des Stellenwechsel nicht mehr konfirmieren zu können. Doch wisse sie die Jugendlichen in guten Händen.
Als Elvira Schlott im Jahr 2008 in Schönkirchen ihren Dienst begonnen hat, war sie die erste Frau auf diesem Posten. „Ich habe in den zurückliegenden 15 Jahren schon das Pastorenbild im Ort verändert und bereichert“, findet sie. Damals bei ihrer Ankunft war ihre Tochter noch ein Baby. Nun wird sie flügge, ihr Sohn studiert bereits: Schlott ist sich sicher: „Das ist ein guter Zeitpunkt für einen Wechsel.“

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