Botschaft des Landwirtschaftsministeriums:
»Schützt eure Tiere«

Schönberg (kk) Die aktuelle Lage in Sachen Vogelgrippe im Land sorgt nicht nur bei den Geflügelhaltern für Sorgen, sondern lässt auch das Landwirtschaftsministerium aktiv werden.
So besuchte die Staatssekretärin Anne Benett-Sturies gemeinsam mit Kreisveterinär und Verbandschef Hans-Peter Goldnick den Bio-Legehennenbetrieb von Maximilian Lamp und Sebastian Jalas in Neu Schönberg. Die beiden Landwirte halten in dem 2017 errichteten Betrieb insgesamt 12.000 Legehennen auf fünf Hektar Freilauffläche.
„Es ist leider damit zu rechnen, dass das Geflügelpestgeschehen mit dem Vogelzug zum Winter noch Fahrt aufnimmt“, sagte Benett-Sturies. Man habe bisher vorrangig in den Herbst- und Wintermonaten mit Ausbrüchen zu rechnen gehabt, doch in diesem Jahr habe es auch im April und Mai Fälle von Geflügelpest gegeben und das Geschehen nehme in den kommenden Monaten noch zu. Deshalb appelliere sie an alle Halter:innen von Geflügel, alle Maßnahmen kritisch zu prüfen und sie, wenn nötig, zu optimieren und konsequent durchzusetzen, so die Staatssekretärin weiter. Sie wählte als Demonstration für die Medien, die diesen Appell an alle verbreiten sollen, den Hof in Neu Schönberg und durchlief selbst einmal die Sicherheitsvorkehrungen, die Maximilian Lamp und Sebastian Jalas für ihren Betrieb getroffen haben.
Das oberste Gebot, so die beiden Landwirte, sei die Schwarz-Weiß-Trennung und die lückenlose Dokumentation. Jeder Gast muss über eine Desinfektionsmatte, sich in ein Besucherbuch eintragen und hinterlassen, wo er vor dem Besuch im Stall war. Wenn er den sogenannten Weiß-Bereich, den desinfizierten, sauberen, betritt, werden die Schuhe gewechselt beziehungsweise mit Überziehern versehen. Es folgen Händewaschen, Handschuhe und ein Overall, der verhindert, dass ein Virus von der Kleidung hereingetragen wird. So „stallfein“ gemacht, nimmt die Staatssekretärin den Stall in Augenschein, in dem in einer artgerechten Aufteilung zu je 3.000 Legehennen insgesamt 12.000 Tiere gehalten werden. „Ich bin schwer beeindruckt, was hier zum Stichwort Tierwohl getan wird“, zeigte sich Benett-Sturies des Lobes voll. Sie selbst habe bis 2016 privat elf Hühner gehalten, die dann aber aufgrund der zunehmenden Geflügelpest und des Aufwandes, der zu betreiben war, in den Kochtopf wanderten, wie sie berichtete.
Sie zeigte sich überaus zufrieden, wie die vom Landwirtschaftsministerium bereits am 21. Nov. 2021 für alle gewerblichen und privaten Hühnerhalter erlassene Allgemeinverfügung über die Biosicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden. Für Lamp und Jalas ist das selbstverständlich, um ihren Bestand virusfrei zu halten. „Das Virus fliegt nicht in den Bestand, sondern es wird getragen“, sagte auch Verbandsvorsitzender Hans-Peter Goldnick. Deshalb sei der Weg über den Menschen, der mit Schuhen und Kleidung einen Stall verunreinigen könne, der weitaus häufigere als der über den Vogelzug der Wildvögel.

Foto: Maximilian Lamp, Verbandsvorsitzender Hans-Peter Goldnick, Staatssekretärin Anne Benett-Sturies und Sebastian Jalas (von links) sind sich einig: Alle Geflügelhalter müssen die Maßnahmen stringent umsetzen, um die Haltungen vor dem Vogelgrippe-Virus zu schützen
Foto: Schmidt

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