Großer Erfolg für Demo gegen Rechts
Schönberg (kk) „Was in großen Städten klappt, muss auch auf die Dörfer geholt werden“, meinten die Organisatoren der Demonstration gegen Rechts und für den Erhalt der Demokratie in Deutschland. Lea Arp, Anna Kropp, Lisa, Jana und Jan Krüger sowie Rene Unger hatten die Idee und waren von der Resonanz überwältigt.
Über 500 Menschen quer durch alle Altersgruppen aus der ganzen Probstei waren gekommen, um gemeinsam Schulter an Schulter, Hand in Hand Flagge zu zeigen für den Erhalt der Demokratie, gegen Rassismus, Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit. „Damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Lea Arp.
Denn sie stießen auch bei vielen Vereinen und Organisationen und Einrichtungen der Probstei auf offene Ohren und erhielten Unterstützung. So etwa durch den Kulturverein Probstei, die Kirchengemeinde, das Kinder- und Jugendhaus, den Kinder- und Jugendbeirat sowie die Gemeinde Schönberg, die SPD im Kreis Plön und viele andere. Viele Menschen machten sich auf den Weg. Mit Spruchbändern, Plakaten, mit Rollstühlen, Fahrrädern und Kinderwagen versammelten sie sich auf dem Großparkplatz in Schönberg.
Die Organisatoren bedankten sich bei den vielen Unterstützern, insbesondere auch den Einzelpersonen, die sich unter anderem bereitgefunden hatten, den Zug als Ordner zu begleiten, wie unter anderem Hannah Bensien. Die 21-Jährige hatte zuvor bereits in Kiel an Demonstrationen teilgenommen und freute sich, dass dieses Wir-Gefühl für die Demokratie, gegen Fremdenhass und Diskriminierung auch in Schönberg verbreitet wurde. Bürgervorsteherin Christine Nebendahl und Bürgermeister Peter Kokocinski trugen ebenfalls die Armbinde mit der Aufschrift „Ordner“ und zeigten sich stolz darauf, dass so viele Menschen dabei waren. Beide gehörten zu den Rednern, die an die Menschen appellierten, gemeinsam Fremdenhass und Hetze entgegen zu treten und die Demokratie im Land zu schützen. „Vielfalt deutlich machen, das soll das neue Markenzeichen der Probstei sein“, meinte Kokocinski. Er mahnte, am 9. Juni zur Europawahl zu gehen. „Überlasst unsere Wahlurnen nicht den Spaltern und rechten Kräften“, so der Bürgermeister.
Andreas W. Lüdtke von der Kirchengemeinde berichtete in ganz persönlichen Worten von seiner Schwägerin Gesche auf Föhr, die mit „offenem Blick und weitem Herzen“ auf sehr direkte Weise Stellung bezieht. Genau das, so meinte er, könne man von ihr lernen. „Wer gegen Geflüchtete und Zuwanderer Stimmung macht, der bekommt unsere Reaktion“, sagte Lüdtke und erhielt Beifall und Zustimmung. Nemer Abdulrahim, selbst aus Syrien stammend, und Vorsitzender des Kinder- und Jugendbeirates der Gemeinde Schönberg, betonte, jeder Einzelne habe die Kraft, etwas zu verändern. Liane Junge von der Organisation „Omas gegen Rechts“ und Schülersprecher der GSP Schönberg, Tristan Schlabritz gehörten ebenfalls zu den Rednern. „Ich wurde gewählt, um die Interessen aller Schüler zu vertreten“, sagte Schlabritz. Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie Bernd und Inge Carstensen sowie Edith Krantz ließen es sich nicht nehmen, Flagge zu zeigen, wie sie sagten. Dabei war auch Helma Krumlinde, die an ihrem Dreirad ein Plakat befestigt hatte. Mit Trommeln und Plakaten angeführt, zogen die Demonstranten vom Großparkplatz durch die Albert-Koch-Straße entlang der Probsteier Allee und zurück durch die Bahnhofstraße. Der Zug wurde immer länger – ein Grund für die Organisatoren, stolz auf das Ergebnis zu sein.
„Flagge zeigen“ hieß es zur Demonstration gegen Rechts.
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