Ehrung für Bühnenleiter Jan Steffen

Laboe (kk) Das Theaterspielen liegt der Familie Steffen im Blut. Dennoch war es Zufall, dass Jan Steffen als 21-Jähriger die Bühne für sich entdeckte. Ein Spieler war ausgefallen, die Bühne in Not. Seine Eltern hatten quasi das Theater Laboer Lachmöwen aus der Taufe gehoben und brauchten schnelle Hilfe in der Not. Aus dem Hilfseinsatz wurde eine Lebensaufgabe. Jan Steffen wurde für seine Verdienste um den Erhalt der niederdeutschen Sprache mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Mit Ideen und stetem Antrieb prägt Jan Steffen die Niederdeutsche Bühne Laboe. „Es ist nie die Arbeit eines Einzelnen, wir ziehen alle an einem Strang, alle haben denselben Anspruch. Das macht einfach Spaß, wenn man dann auch den Erfolg sieht“, so Steffen weiter. 1996 begann die Theater-Karriere von Jan Steffen. „Wir haben damals noch in der Aula der Schule gespielt, so etwa zehn Stücke im Jahr. Ich musste einspringen, aber es hat mir gleich Spaß gemacht und so blieb ich zur Freude meiner Eltern dabei“, erinnert sich Steffen.
Als die Niederdeutsche Bühne Laboe dann Fahrt aufnahm, sich vom Dachverein AWO trennte, 2003 im ehemaligen Kindergarten ein eigenes Theater einrichtete, blieb Steffen ein Aktivposten. Angesteckt von seiner Mutter Traute Steffen, unterstützt vom Vorstandsteam, entwickelten sich die Laboer Lachmöwen. „Wir spielen heute zwei bis drei Stücke im Jahr mit insgesamt mehr als 80 Vorstellungen“, sagt Jan Steffen.
Von Anbeginn erstreckte sich die Arbeit des Ensembles nicht nur aufs Spielen, sondern parallel wurde immer wieder gebaut. Der Saal, die Bühne, das Foyer, die sanitären Anlagen, ein Anbau für die Werkstatt – Stück für Stück wuchs die Spielstätte, putzte sich zum Treffpunkt der Freunde der niederdeutschen Sprache heraus. Ein Meilenstein war der Beginn einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Ohnsorg-Theater in Hamburg. Es gab Workshops, Seminare und auch Spieler-Unterstützung für die Amateure.
Auch die Herausforderung nach Corona meisterte die Bühne mit Bravour. „Doch es war schwer, die Menschen alle zurückzugewinnen. Heute haben wir wieder eine gute Auslastung, auch dank guter Zusammenarbeit mit Busreiseveranstaltern. Das zeigt auch unsere Strahlkraft bis nach Hamburg und Flensburg“, sagt Steffen.
Doch Erfolg heißt für den Vollblut-Theatermann nicht, die Hände in den Schoß zu legen und sich zurückzulehnen. Jetzt steht die Gründung eines Fördervereins an, wie Alt-Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) bei seinem Besuch Anfang des Jahres 2025 angeregt hatte. „Unser Ziel ist ganz klar die nächste Stufe von sehr guten Amateuren hin zum professionellen Theater“, schaut Steffen ehrgeizig voraus.

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