(pd) Hof Wiese im Oberdorf von Laboe bot nicht nur einen dem Anlass entsprechenden geschichtlichen Hintergrund, sondern war auch durch das stimmungsvolle Ambiente wieder einmal der Mittelpunkt einer ganz besonderen Veranstaltung. Denn dort stellte die Autorin Traute Krull ihr neues Buch „Lasst Anker fall‘n“ vor rund 70 geladenen Gästen vor.
Der Grund für dieses neue Buch ist das 50-jährige Bestehen der Anker-Gottes-Kirche in Laboe, die am Palmsonntag 1972 eingeweiht und somit am Palmsonntag 2022 ihren 50. Geburtstag feiert. Und da zu diesem Anlass doch eine kleine Broschüre sehr schön wäre, wurde dieser Wunsch des Kirchenkreises an Traute Krull herangetragen, die ja schon einige Bücher über das Leben in und die Geschichte von Laboe veröffentlicht hat.
50 Jahre für eine Kirche sind ja kein Alter, auch wenn es sich dabei um eine sehr markante und auffällige Kirche handelt, deren Dach mit 4 unterschiedlich hohen Spitzen einen liegenden Anker symbolisiert, daher auch der Name „Anker Gottes Kirche“. Das sollte eigentlich schnell gemacht sein, so die ersten Gedanken von Traute Krull. Andererseits gibt es in der Probstei aber in Schönberg und Probsteierhagen zwei Kirchenspiele, die schon Mitte des 13. Jahrhunderts während der Besiedlung der Probstei gegründet wurden. Und da tauchte sofort die Frage auf, wann und warum hat sich Laboe von der Mutterkirche in Probsteierhagen getrennt? Daher begab sich Traute Krull auf Spurensuche und musste immer tiefer in die christliche Geschichte eintauchen, um die ständig neu aufkommenden Fragen beantworten zu können. Und das fing dann ganz am Anfang an mit der Frage, wie kam die Botschaft Jesu überhaupt von Jerusalem zu uns in den Norden? Lubodne (Laboe) wurde 1240 das erste Mal vom Kloster Preetz erwähnt, um 1250 herum entstand die St.-Katharinenkirche in Probsteierhagen als mittelalterliche Felssteinkirche die auch für die Gläubigen in Laboe zuständig war.
Bis zum Jahr 1906 gehörte die Gemeinde Laboe zum Kirchenkreis Probsteierhagen, aber die immer größer werdende Zahl der Neubürger forderte eine eigne Kirche in Laboe.
Begrüßt wurden die rund 70 geladenen Gäste von Kantor Eckhard Broxtermann und Pastor Daniel Kuhl dankte in seinem Grußwort Traute Krull für die umfangreichen Recherchen zur Anker-Gottes-Kirche in Laboe.
Musikalisch wunderschön passend zu dem festlichen Rahmen spielte Michaela von Karger, 1974 in Minneapolis, USA geboren, auf ihrer keltischen Harfe. Die Einführungsrede zu dem Buch hielt Probst i.R. Matthias Petersen aus Heikendorf. Matthias Petersen war u.a. auch Bordpfarrer bei der U-Bootflottille in Kiel, Gemeindepastor in Heikendorf und seit dem 15. Januar 2001 als Propst 13 Jahre lang für den Kirchenkreis Plön tätig.
Er stellte noch einmal in seiner Rede sehr lebhaft die Mühsalen der damaligen Zeit in den Vordergrund, wenn die Laboer meist zu Fuß nach Probsteierhagen in die Kirche gelaufen sind. Ob man das den heutigen Konfirmanden auch noch zumuten könnte? Er dankte auch noch einmal ganz herzlich allen Menschen, welche die Gemeinde durch ihre Taten geprägt haben. Die Kirche mag ihre Strukturen ändern, aber sie sollte immer eine Kirche der offenen Türen sein, ein Ort der Ruhe und Besinnung an Gott.
Und nach den Harfenklängen von Michaela von Karger gab es dann Schmalzbrote und heißen Apfelpunsch. Und an dem Bücherstand konnte man sowohl das ganz neue, rund 100 Seiten starke Buch „Lasst Anker fall´n“ als auch die bisher erschienen Bücher von Traute Krull kaufen die sie auch signierte. Ab sofort ist das neue Buch auch in der Elatus Buchhandlung, Strandstraße 11 oder im Blumengeschäft von Nicole Krüger im Brodersdorfer Weg 26 zum Preis von 11 Euro erhältlich.