Schönberg (kk) Weihnachtszeit ist die Zeit des Schenkens, des Spendens, des Freudebereitens. Eine Gelegenheit dazu ist seit einigen Jahren die große Schönberger Wichtelaktion des Kulturvereins Probstei. Doch in diesem Jahr werden die Päckchen, die von Bürgern gespendet und vom Fernsehgeschäft Karper gesammelt werden, nicht verlost, sondern der Tafel in Schönberg gespendet.
Die Tafelmitarbeiter überreichen ihren Kunden nun in der Vorweihnachtszeit zusätzlich zur ihren Lebensmitteln die liebevoll verpackten Geschenke. Auch die private Initiative von Gerd und Louise Loge beschert vor allem den jüngsten Tafelkunden eine Weihnachtsfreude.
Bisher waren die verpackten Spenden auf dem Schönberger Weihnachtsmarkt, der traditionell am zweiten Adventswochenende zum Bummeln einlädt, verlost worden. Die Einnahmen wurden für ein kulturelles Angebot für Familien mit Kindern verwendet. Doch Corona zwang die Akteure zum Umdenken. „Aufgrund der pandemischen Lage haben wir unsere Teilnahme am Schönberger Weihnachtsmarkt abgesagt und alle Päckchen der Tafel übergeben“, erklärte Marlen Haase vom Kulturverein. Sie war mit diesem Vorschlag bei der Tafelleitung sofort auf offene Ohren gestoßen. „Das ist für uns zwar das erste Mal, aber wir freuen uns über diese Spende. So können wir unseren Kunden in der Weihnachtszeit eine zusätzliche Freude machen“, erklärte Käthe Moltzen. Gemeinsam mit ihrem Mann Gerd Husen und der Kulturvereinsvorsitzenden verstauen sie die gut 200 Päckchen, die allesamt von Bürgern für den guten Zweck gepackt worden sind. Wir freuen uns sehr, dass auch in diesem Jahr wieder so viele Menschen unserem Aufruf gefolgt sind“, erklärte Haase.
Trotz aller Freude bei der Tafel bleibt die neue Aufgabe eine Herausforderung. Denn die Pakete sind gepackt, der Inhalt ist nicht in jedem Fall erkennbar. Einziges Unterscheidungsmittel: Präsente für Kinder sind in den meisten Fällen durch entsprechende Verpackung kenntlich gemacht. Doch auch das werde man meistern, ist Käthe Moltzen überzeugt. Denn die Tafelmitarbeiter kennen ihre Kunden inzwischen persönlich, wissen um die Familienzusammensetzung.
Die Wichtelaktion ist nicht die einzige zusätzliche Spendenaktion. „Wir bekommen gerade in der Vorweihnachtszeit deutlich mehr Spenden, aber es kommen auch mehr Kunden als sonst“, erklärte Moltzen. Da bringen Menschen einfach mal so einen Umschlag mit 20 oder 50 Euro vorbei, ein Großspender, der nicht genannt werden wollte, stellte eine große Summe zur Verfügung, ein anderer brachte eine Sprinter-Ladung mit haltbaren Lebensmitteln. Denn die, so wissen die Tafelmitarbeiter aus Erfahrungen, sind vor allem in der Weihnachtszeit sehr begehrt. Zwischen 70 und 80 Kunden, überwiegend Familien mit Kindern, aber auch zunehmend Ältere und alleinerziehende Mütter holen sich wöchentlich ihre Lebensmittel. Auch Spielzeug, Kinderkleidung, Dekorations-Artikel, Bücher und viele andere Dinge des Alltags gehören mittlerweile zum Angebot. Gerd Husen führt die große Spendenbereitschaft unter anderem auf die hohe Präsenz der Einrichtung in der Region zurück. Und: Auf den „guten Geist“, der in der Schönberger Tafel herrscht.
Bild: Käthe Moltzen und Gerd Husen freuen und bedanken sich über die zahlreichen Spenden Foto: kk