Wie wohltuend ist ein Spaziergang an frischer Luft. So ein Bummel durch die Natur regt die Sinne an und der Kopf wird wieder freier. Dies gerade nach den langen Wochen mit der Virus-Krise, nach einer Osterzeit ohne große Familienrunde und ohne herzliche Umarmungen meiner Lieben. „Corona“ hat uns alle fest im Griff. Ich laufe ins Grüne, wandere so dahin, überall blüht es. Ich entdecke goldgelbe Waldsteinie, blaue Hasenglöckchen und pastellfarbene Buschwindröschen und bin begeistert vom zarten Grünton der Bäume, vom strahlenden Weiß der Kirsche, deren Blüten sich wie fein gewebt von dem azurblauen Himmel darüber wunderbar abheben. Ganz berauscht von diesem Farbenspiel erfreue ich mich und staune über die Pracht und beeindruckende Schönheit der Natur. Ich höre den Gesang der Drossel und dann die zarte Melodie, die winzigen Meisenkehlchen entströmt. Ich bleibe stehen und nehme all das in mich auf. Und es bewirkt etwas in mir. Ruhe und ein Gefühl der Dankbarkeit breiten sich aus. Mein Blick fällt auf die prallen Knospen der Kastanie, daneben zeigen sich die fein geschnittenen Knospen der Haselnuss und ich muss tief atmen. Hier liegt das Leben! Hier zeigt mir die Natur ihre Kraft und mit einem Male ist sie da: die Freude. Sie blüht in mir auf und erfüllt mich. Ich bin tief bewegt und freue mich über all die Aufbruchstimmung der Natur und ich schöpfe für mich daraus die tiefe Hoffnung, dass alles weitergeht, ja, das auch alles jederzeit neu beginnt. Die Natur ist ein Lehrer, vor allem ein Lehrer in schwierigen Zeiten. Nach diesem „Blickwechsel“ erscheint mir mein Leben durchaus wieder spannend, auch ohne Termine und Verabredungen. Ich weiß ganz genau: es arbeitet im Untergrund, die Natur ist schon auf dem Sprung, ist schon viel weiter, alles wird sich entspannen und eines Tages machen wir die Augen auf und die Welt hat sich gedreht und wir fragen uns „Was war das eigentlich mit Corona?“. Irgendwann haben wir das auch abgelegt und dann wird aber ein Fass aufgemacht, dass garantiert Ihnen
… Ihre Brigitte