Ein langer Weg zum Ostseebad

Laboe (pd) Laboe, der schöne Ostseeort an der Kieler Förde, wurde erstmals 1240 vom Kloster Preetz erwähnt und ist somit schon 785 Jahre alt. Damals hieß Laboe noch „Lubodne“, das kommt aus dem slawischen und bedeutet Schwanenort. Bis allerdings aus dem einstigen Bauern- und Fischerdorf ein Ostseebad wurde, war es noch ein langer Weg.

1625 erschuf eine gewaltige Flut eine große Sandbank vor Laboe, auf der sich zunächst Salzwiesen bildeten. 1643 gab es im Oberdorf 24 Häuser, es sollte aber noch rund 200 Jahre dauern, bis die angespülte Sandbank trockengelegt und hauptsächlich von Fischern bebaut werden konnte. 1853 gab es dann im Ober- und Unterdorf insgesamt schon 50 Häuser. Der heutige Hafen war seit dem Jahre 1855 der Hafengesellschaft vom Kloster pachtweise überlassen und 1897 übereignet worden. Der Hafen war dann auch insofern wichtig, als neben den zahlreichen Frachtseglern recht bald auch die ersten Segelboote ihren Liegeplatz fanden und damit ideale Freizeitmöglichkeiten boten.
Auf jeden Fall idyllisch genug, um einen Professor aus Kiel, Anatom und Anthropologe und ein begeisterter Segler, mehrfach nach Laboe in die Sommerfrische zu locken. Ohne diesen Mann würden wir wahrscheinlich in diesem Jahr nicht 150 Jahre Ostseebad feiern können. Es handelte sich um Prof. Adolf Pansch und er kam pro Jahr bereits 3-4 mal nach Laboe um hier seine Freizeit und seinen Urlaub zu verbringen. Er organisierte 1880 dann auch die ersten Segelregatten vor Laboe. Er kannte, weil er ja begeisterter Segler und mit dem Hafen vertraut war, inzwischen den einen oder anderen Fischer und riet ihnen, im Sommer ihre Schlafstätte für eine gewisse Zeit Menschen wie ihm zu überlassen, gegen Entgelt natürlich und so geschah es.
Die Bewohner (ca. 650) stellten ihre meist einfachen Wohnungen gegen geringes Entgelt zur Verfügung, schliefen dann selbst auf Böden oder Abseiten. Matratzen, die die ersten Sommerfrischler erwarteten, gab es bislang nicht, die Laboer nutzten Stroh, bald jedoch gab es mit Seegras gefüllte Unterlagen. Und damit entwickelte sich Laboe eigentlich recht spät erst 1875 zum Ostseebad, wenn man berücksichtigt, dass z. B. Travemünde schon 1799, Scharbeutz 1830 und Heikendorf 1870 als Ostseebäder offiziell anerkannt wurden.

150 Jahre Ostseebad Laboe, das wird am Sonntag, 13. Juli, in einem Festzelt im Rosengarten gefeiert. Da sehr viele Gäste und Besucher erwartet werden, startet um 11 Uhr zunächst ein Empfang für geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik, Volkmar Heller vom G.R.A.L (Gemeinde-Rathaus-Archiv-Laboe) wird einen Lichtbildvortrag über die Entwicklung vom Bauerndorf zum Ostseebad halten.
Nach dem offiziellen Empfang können die Besucher im Festzelt bei musikalischer Untermalung einen Blick auf die großformatigen Bilder werfen, die ebenfalls die Entwicklung Laboes zeigen. Entlang der Promenade werden an markanten Stellen Schautafeln aufgestellt, um den Besuchern einmal zu zeigen, wie es an dieser Stelle früher einmal ausgesehen hat.

Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren und es wird auch noch die eine oder andere Überraschung am 13. Juli in Laboe geben. Feiern wir also gemeinsam 150 Jahre Ostseebad Laboe mit viel Spaß, Unterhaltung und guter Laune.

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